Feier: Rotaryclub Kaufbeuren blickt im Kloster Irsee zurück

24. Januar 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Mathias Wild

40 Jahre Dienst am Gemeinwesen

Vor 40 Jahren wurde der Rotaryclub Kaufbeuren bei einer sogenannten Charterfeier in Leben gerufen. Das Jubiläum feierten die Mitglieder nun groß im Kloster Irsee. Zahlreiche Gäste aus anderen Serviceclubs sowie Vertreter aus der Politik waren dabei zugegen. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Fachvortrag des vielfach ausgezeichneten Fernsehjournalisten Günter Ederer, der dabei auch sein Buch "Träum weiter, Deutschland!" vorstellte.

Dr. Volkmar Reschke, Präsident der Kaufbeurer Rotarier, ließ die Geschichte des Clubs Revue passieren. In all den Jahren hätten sich die Kaufbeurer Rotarier – so wie es die Zielsetzung aller Rotarier ist – bei zahlreichen sozialen und kulturellen Projekten engagiert, so Reschke. Er nannte in diesem Zusammenhang etwa das Engagement für den Hospizverein Kaufbeuren, das Frauenhaus, den Sozialdienst Katholischer Männer (SKM), für das Stadtmuseum, aber auch für die Geheimsache Igel, ein Präventionsprojekt, bei dem mit Mitteln des Theaters Kinder für das Thema sexueller Missbrauch sensibilisiert werden. Reschke zeichnete bei der Feier den Kaufbeurer Rotarier Dr. Klaus Zeller für sein besonderes Engagement für die Geheimsache Igel aus.

Grußworte sprachen Kaufbeurens Bürgermeister Gerhard Bucher, der Kaufbeurer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke, Hans Georg Fick (Governor des Rotary-Distriktes 1840, zu dem Kaufbeuren gehört) und Karl Nuber, Präsident des Rotary-Clubs Kempten.

Auf großes Interesse stieß der Fachvortrag des Journalisten Ederer, der sich rigoros als Anhänger einer wirtschaftsliberalen Politik zu erkennen gab. Als Leitstern gelte für Ederer der frühere Bundeskanzler Ludwig Erhard. Ederer sieht Staatswirtschaft und das Subventionswesen als ein besonderes Übel an, das letztlich der Vernichtung von Volksvermögen gleichkomme. Der Staat mache Schulden, zahlen müsse diese letztlich der kleine Mann.

Subvention wie ein kostenloses Studium oder die Tatsache, dass quasi der Staat zu überteuerten Preisen Strom aus Fotovoltaikanlagen einkauft, kämen nämlich vor allem eher Wohlhabenden zugute ('für eine Fotovoltaikanlage brauche ich schon einmal zumindest ein eigenes Dach'). Zwei Billionen Euro Schulden habe der deutsche Staat, gleichzeitig besäßen die Deutschen 5,5 Billionen Euro Privatvermögen. In Italien sei das noch krasser: Ebenfalls zwei Billionen Euro Schulden, aber 7,7 Billionen Euro Privatvermögen. Jeder Staat müsse seine eigenen Schulden zurückzahlen, Eurobonds lehnt er kategorisch ab, weil das zu noch mehr Verbindlichkeiten führen werde. Ederer schloss seine Ausführungen mit dem Verweis auf Neuseeland, das seine Wirtschaft radikal und erfolgreich liberalisiert habe.