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Röther will Modepark im Oktober 2011 eröffnen

Neuansiedlung

Röther will Modepark im Oktober 2011 eröffnen

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    Röther will Modepark im Oktober 2011 eröffnen
    Röther will Modepark im Oktober 2011 eröffnen Foto: mathias wild

    Seit vier Jahren hofft die Stadt Kaufbeuren darauf, dass sich der Modepark Röther hier ansiedelt. 2011 soll nun gebaut und eröffnet werden. Den entsprechenden Bauantrag stellte Geschäftsführer Michael Röther gestern bei einer Pressekonferenz im Rathaus vor. Demnach entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Martinsheims ein dreigeschossiges Gebäude, in dem eine lichtdurchflutete Tiefgarage und zwei Verkaufsetagen mit insgesamt 6600 Quadratmetern Ladenfläche untergebracht werden. Je nach Witterung sollen die Bagger im Januar oder März anrollen. Im Oktober 2011 will Röther eröffnen.

    Die Freude darüber war Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) anzusehen. Denn in jüngster Zeit war in Kaufbeuren immer wieder bezweifelt worden, dass Röther tatsächlich kommt. Der Geschäftsführer des Unternehmens aus Baden-Württemberg bezog dazu gestern klar Stellung. Er räumte unumwunden ein, dass es Probleme mit der Ansiedlung in Augsburg gegeben habe und die Finanzkrise auch an Röther nicht spurlos vorübergegangen sei. Inzwischen sei Augsburg konsolidiert und das gesamte Unternehmen stabilisiert. Im Nachhinein sei es richtig gewesen, mit dem Neubau in Kaufbeuren zu warten, so Röther weiter. Denn "nun können wir befreit durchstarten". Zudem habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren viel in die Ladeneinrichtungen und das Know-how investiert. So gebe es etwa seit dem Frühjahr 2010 eine eigene Innenarchitektin.

    Kaufbeuren, so versicherte Röther, "ist genau die Stadt, die unserer Firmenphilosophie entspricht". Diese wolle zum einen die Kaufkraft der Menschen am Ort halten, indem ein Angebot für eine breite bürgerliche Schicht entsteht. Zum anderen soll Kaufkraft von außen angezogen werden. Röther rechnet mit einem Einzugsgebiet von 100000 Einwohnern, die den neuen Modemarkt in 15 bis 20 Autominuten erreichen können. Geboten werden ihnen dann Damen-, Herren- und Kinderbekleidung sowie Schuhe, Wäsche und Accessoires.

    Röther sieht sich selbst in der Mitte zwischen Fachmarkt und Fachgeschäft. Das Unternehmen stoße in die Lücke, die inhabergeführte Geschäft hinterlassen, die vermehrt schließen. Die Kosten für den Neubau bezifferte Röther auf 6,5 Millionen Euro. Hinzu kämen 1,3 Millionen Euro für den Innenausbau.

    Bosse ließ noch einmal Revue passieren, was seit dem ersten Treffen mit der Familie Röther am 13. Oktober 2006 geschah. Er freute sich über die nun beginnende "ganz wichtige Entwicklung". Denn Kaufbeuren spüre bis heute schmerzlich den Wegfall des Modehauses Junginger. Mit dem Umzug von C & A in die Schmiedgasse und dem Neubau Röthers entstehe in Kaufbeuren ein "Zentrum für Oberbekleidung" im nördlichen und mittleren Teil des Zentrums, das "weit und breit seinesgleichen sucht".

    Bosse gab sich zudem zuversichtlich, dass für das dann leer werdende C & A-Gebäude am anderen Ende der Innenstadt ein geeigneter Nachmieter gefunden werde. Gespräche mit Interessenten liefen bereits. Die Auswahl sei "kunterbunt", tendenziell aber nicht aus dem Modebereich.

    Zentrum für Bekleidung

    Wirtschaftsreferent Siegfried Knaak berechnete, dass in Kaufbeuren mit der Fertigstellung Röthers auf über 20000 Quadratmetern Verkaufsfläche Bekleidung angeboten werden könne. "Dadurch ist eine deutliche Erweiterung unseres Marktgebietes möglich", so Knaak. Er freute sich zudem, dass Röther dem örtlichen Marketingkonzept beitreten möchte. Laut Stadtplaner Manfred Pfefferle wird der Bauantrag in der nächsten Bauausschussitzung am Mittwoch, 10. November, vorgestellt. Da die Neuansiedlung vom Grundsatz her schon begutachtet sei und der Baukörper entgegen der ersten Pläne nun reduziert worden sei, sieht Pfefferle keinerlei Probleme bei der Genehmigung. Er rechnet damit, dass diese im Januar erteilt werden kann.

    So soll der neue Modepark Röther aussehen: Von der Fußgängerzone her kommend, erblicken Passanten als Erstes die Südfassade (unten). Oben im Bild die Ostfassade.

    Eine hässliche Baulücke klafft seit dem Abbruch des Martinsheims an der Ecke Kemptener Straße (links)/An der Schnelle (im Vordergrund). Nächstes Jahr soll dort der Modepark Röther gebaut werden. Fotos: Mathias Wild

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