Sulzberg | pel | Es ist mucksmäuschenstill im Raum. Würde nicht ab und zu ein Handy klingeln, könnte man eine Stecknadel fallen hören. Nahezu 100 Augenpaare hängen an den Lippen von Robert Hartmann. Der Zweitliga-Schiedsrichter aus Krugzell referiert vor den Kollegen der Gruppe Kempten/Oberallgäu über seinen "Weg nach oben".
"Alles Große auf dieser Welt geschieht nur, wenn jemand mehr tut, als er tun muss". Hartmann (28) stellt diesen Satz des Gründers der SOS-Kinderdörfer, Hermann Greiner, in den Mittelpunkt seines Vortrags. Er sagt: "Volle Stadien, Tausende Fans, pure Emotion - da mit drin zu stehen, war für mich die Motivation über alle Jahre hinweg".
Der Diplom-Betriebswirt macht klar: Der Weg in den Profifußball ist in den vergangenen Jahren weiter geworden. Neue Ligen seien die Hürden auf diesem Weg. Dadurch habe sich das Sichtungswesen aber zum Vorteil verändert. Nicht nur der sportliche Erfolg zählt, sondern auch Charakter und Persönlichkeit. Ein "Fall Hoyzer" ist für Hartmann deshalb nicht mehr vorstellbar.
Sechs Faktoren nennt Hartmann, die ihm geholfen haben.
Geduld haben

Leben nach Lottogewinn
Plötzlich Millionär - und jetzt? Wie mit dem großen Geldsegen umgehen?
Kritik annehmen
Ziele setzen
Fleiß
Nicht nur von Noten leiten lassen
Im richtigen Moment da sein
Dies gelte auch für sein neues Ziel, den Aufstieg in die Bundesliga. "Wenn wieder mal ein bayerischer Schiedsrichter dafür nominiert wird, will ich derjenige sein, an dem die Verantwortlichen nicht mehr vorbei kommen".
Mit Interesse verfolgten die knapp 100 Schiedsrichter die Schilderungen von Hartmann zu einem Bundesligaeinsatz von der ersten Benachrichtigung per E-Mail bis zur Heimkehr nach dem Spiel.
Die Fragen nehmen kein Ende
Auch nach 90 Minuten - die Zeit eines Fußballspiels - wollen seine Kameraden immer noch Details aus seiner Karriere hören. Die Fragen nehmen kein Ende. Auch nach dem Ablauf der Versammlung steht Hartmann noch für Fragen parat. Mit lautem Beifall bedanken sich die Kameraden für diesen tollen Abend.