Ottobeurenl bum, syr lDie Umkleidekabine am Schachenweiher bei Ottobeuren steht Badegästen wieder zur Verfügung. Gemeinderat Josef Gerle hat Bürgermeister Bernd Schäfer um Überlassung der abgebauten Kabine gebeten, um sie dann in Eigenverantwortung und auf seine Kosten wieder aufstellen zu lassen.
Die Gemeinde hatte die Umkleidekabine überraschend abgebaut. Auf Gerles Anfrage im Gemeinderat wurde dieser Schritt damit begründet, dass dadurch "der Anschein eines öffentlichen Badeweihers" erweckt worden sei. Das hätte laut Rainer Lehnert, Geschäftsstellenleiter der Gemeinde, haftungsrechtliche Konsequenzen haben können. In öffentlichen Bädern muss nach seinen Worten eine Aufsicht vorhanden sein. Ist das nicht der Fall wie am Schachenweiher, hätte die Gemeinde Lehnert zufolge unter Umständen verklagt werden können, wenn etwa ein Badegast ertrinkt. "Jetzt trägt das Risiko nicht mehr der Markt Ottobeuren, sondern derjenige, der das Häuschen aufgestellt hat", erläutert der Geschäftsstellenleiter. Aus finanziellen Gründen sei der Betrieb eines zweiten Schwimmareals neben dem Ottobeurer Freibad nicht möglich.
Gerle wollte die Argumentation der Gemeinde so nicht gelten lassen. Die Kommune habe den Schachenweiher vor Jahren gekauft, um ihn als Naherholungsgebiet und Badeweiher für die Bürger zu erhalten. Deshalb soll der Weiher seiner Meinung nach auch nach wie vor zum Baden einladen. Die Liegewiese dürfen Badegäste mit Einvernehmen der Grundstücksbesitzer nutzen.