Rieden-Zellerberg (oll). Die Regierung von Schwaben hat das Anhörungsverfahren bezüglich der Neuordnung der Hauptschul-Organisation im Raum Rieden, Germaringen und Stöttwang-Westendorf eingeleitet. Auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Rieden erklärte Bürgermeister Ludwig Landwehr, in ihrer Stellungnahme wollten die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen (Irsee, Rieden, Pforzen) einstimmig die geplante Schließung der Hauptschule in Zellerberg ablehnen.
In einem Schreiben der Regierung von Schwaben schreibt die Behörde das Ziel der Neuordnung fest: Die Schule in Germaringen 'zu einer schülerstarken Hauptschule für den ländlich strukturierten Bereich im Nord-Osten des Landkreises Ostallgäu auszubauen, die auch langfristig Bestand hat'. Weil an der Hauptschule Rieden 'nicht mehr durchgehend Jahrgangsklassen gebildet werden' könnten, es im Ergebnis der Prognosen 'an den tatsächlichen und rechtlichen Grundvoraussetzungen für die Weiterführung der Hauptschule' fehle, sei 'ein Weiterbetrieb der Hauptschule nicht vertretbar'. Ferner heißt es, dass sich die Zuordnung des bisherigen Schulsprengels nach Germaringen anbiete. Die dortige Schule sei 'von der Raumkapazität beziehungsweise den Klassenstärken im Hauptschulbereich zur Aufnahme der Kinder in der Lage'.
Für Erhalt der Schule kämpfen
Landwehr kommentierte: 'Angeblich stand die Schließung unserer Schule bereits im Frühjahr 2005 fest.' Angesichts der Schülerzahlen hätten die zuständigen Behörden 'jetzt einen Grund mehr, die Schließung durchzusetzen. Am Schreibtisch und mit Blick auf die Landkarte haben sie entschieden: So muss es sein.' Andreas Langbauer sagte, erklärtes Ziel sei es offensichtlich, die Schule in Germaringen aufzuwerten. Zweiter Bürgermeister Hubert Schaumann meinte, er hätte 'gerne für den Erhalt der Schule gekämpft. Aber ich sehe keine Chancen. Was wirklich nicht sein darf, ist, dass wir uns in den neuen Schulverband einkaufen müssen. Der Staat hat angeschafft, uns darf das keinen Cent kosten.' Johann Steiner und Robert Scharpf sprachen sich dafür aus, angesichts der chancenlosen Situation umgehend eine andersweitige Nutzung der Schulräume in Angriff zu nehmen.
Regionales Entwicklungskonzept: Beim Thema 'Neufassung des Regionalen Entwicklungskonzepts Ostallgäu' (NEK) berichteten Landwehr und Langbauer vom Treffen der Kommunalpolitiker in Germaringen. Mit Blick auf beispielsweise den demographischen Wandel, das Ausbluten der Dorfzentren und den sich zuspitzenden Personalmangel in der Altenpflege habe man Arbeitsgruppen gebildet, die unter der Anleitung eines Planungs-Büros Ideen für förderfähige Maßnahmen sammeln sollten. Auch nach dem Treffen sei es bis zu einem bestimmten Stichtag noch möglich, Vorschläge einzubringen. Deutlich sei geworden, dass es gelte, die Defizite in der regionalen und örtlichen Zusammenarbeit zu überwinden. Auf Einwände aus dem Gremium über den Sinn der Aktion, meinte der Bürgermeister: 'Wenn man nichts macht, haben wir auch keine Chance, von dem vielen Geld, das aus Deutschland nach Brüssel fließt, etwas zurückzuerhalten.'
Präziser: Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungs-Ausschusses, Johann Echter, trug das Prüfungsergebnis der Jahresrechnung 2005 vor. Trotz einiger Haushaltsüberschreitungen lasse das Ergebnis die Zustimmung des Gemeinderats zu, so Echter. Er bemängelte, in puncto Kies sei die Summe von rund 1000 Euro nicht nachvollziehbar. Er forderte, die Verwendung der Haushaltsmittel präziser zu dokumentieren und die Belege vorzulegen.
Zuschuss bleibt: Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die finanziellen Zuwendungen an die örtlichen Vereine auf dem Niveau des Vorjahrs zu belassen.