Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Rieden will neues Bauland schaffen

Allgäu

Rieden will neues Bauland schaffen

    • |
    • |

    Rieden-Zellerberg (oll). - Frei von Reizthemen verlief die diesjährige Bürgerversammlung der Gemeinde Rieden in der Turnhalle Zellerberg. Erwartungsgemäß stand das Thema Hauptschule im Mittelpunkt des Berichts von Bürgermeister Ludwig Landwehr und den Wortmeldungen der Bürger. Weitere Themen waren der Kindergarten, der Friedhof Zellerberg und die Ausweisung von Bauplätzen. Diese genieße künftig höchste Priorität, sagte Landwehr und monierte die Blockadehaltung mancher Grundstücksbesitzer. Thema Hauptschule: Derzeit besuchten 92 Buben und Mädchen die Hauptschule in Zellerberg, so Landwehr. Bei seinem Amtsantritt vor zehn Jahren seien es noch 180 Kinder gewesen, wies er auf den dramatischen Rückgang der Zahlen hin. Vor wenigen Tagen habe ein Gespräch mit Landrat, Kommunalpolitikern, Schulleitern und Vertretern der Schulbehörden stattgefunden. Obwohl das Thema 'Zukunft der Hauptschule Rieden' gelautet habe, sei nach dem dritten Satz klar gewesen: Die Schule und der Schulverband werden definitiv am 31. Juli 2007 geschlossen beziehungsweise aufgelöst. Trotz der Bekundungen 'Wir wollen kleinere Klassen', stünden finanzielle Erwägungen - Lehrerstellen zum Beispiel - im Vordergrund der Entscheidung. Die Gemeinde werde zwar noch einmal gehört, aber dann werde die Schule per Rechtsverordnung geschlossen. An einen Klageweg verschwende er 'keinen Gedanken. Ich werde der Schließung aber keine Zustimmung erteilen', so Landwehr. Bei der Besprechung im Landratsamt habe Schulamtsdirektor Herbert Sedlmair argumentiert, die Eltern hätten 'sich nicht für ihre Schule stark gemacht'. Darauf habe er, Landwehr, entgegnet, die Hauptschule Rieden genieße offensichtlich 'keinen guten Ruf'. Darüber, dass der Schulleiter unter dem Vorwand, nicht schriftlich eingeladen gewesen zu sein, bei der Gemeinderatssitzung mit dem Schulamtsdirektor nicht dabei war, 'erübrigt sich jedes Wort', beklagte der Bürgermeister. 'Ist die Schule erst weg, ist auch ein Stück Identität verloren.

    ' Mit der Zukunft des Gebäudes, das über Jahre für viel Geld in einen Top-Zustand gebracht worden sei, werde sich der Gemeinderat noch befassen müssen. Konkrete Vorstellungen gebe es noch keine. Insbesondere das Ehepaar Katharina und Johannes Wallach sprach sich dafür aus, für die Schule als Außenstelle Germaringens zu kämpfen. 'Wir haben doch auch Trümpfe in der Hand - die Turnhalle und den Computer-Raum zum Beispiel.' Auf die Frage nach der beruflichen Zukunft des Hausmeisters, sagte Landwehr: 'Das wird dann unser Problem sein.'Kindergarten: Es ging hauptsächlich um die Finanzierung der Betreuungsstätte. Landwehr sagte, er trete dafür ein, den Elternanteil (derzeit 17 Prozent) nicht zu erhöhen. Auf Johannes Wallachs Frage, ob 'es was bringt, das letzte Kindergartenjahr kostenfrei anzubieten', meinte Landwehr: 'Ich gehe davon aus, dass dadurch auch nicht mehr Kinder geboren werden. Der Staat ist hier gefordert, sich stärker finanziell zu beteiligen.'Friedhof Zellerberg: Der Bürgermeister sprach über die Belegung, die unbefriedigende Parksituation am Nebeneingang und die Pläne, eine Urnenwand mit 50 Urnenkammern zu bauen. Letztere werde '2007 kommen'. Bauplätze: Landwehr machte aus seinem Ärger über die 'Blockadehaltung mancher Grundstückbesitzer' keinen Hehl. 'Wo immer wir etwas anfangen wollen, wird’s schwierig.' Im Ortsteil Rieden sei die Kreisplanungsstelle jetzt dabei, zehn Parzellen zu planen. Im Bereich der ehemaligen Gärtnerei stünden Altlasten, auf dem 'Krüger-Gelände' Altlasten und ein Insolvenzverfahren im Wege. Haushaltszahlen: Der Gesamthaushalt 2006 umfasst laut Landwehr knapp 2,2 Millionen Euro - im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 107 000 Euro. Der Schuldenstand werde am Jahresende pro Kopf 207,47 Euro betragen. Die Zuführung aus dem Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von knapp 290 000 Euro belege, 'die Gemeinde ist finanziell gesund', so der Bürgermeister. Kiesabbau: Die Antragsteller für den Kiesabbau seien nach dem Landratsamt auch bei der Regierung von Schwaben abgeblitzt, so Landwehr. Ob sie ein teures Verfahren beim Verwaltungsgericht anstrebten, sei offen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden