Flüchtiger Paul Mader schuldet Bauunternehmen viel Geld Kempten/Mindelheim (se/dav). Die Flucht des Kemptener Unternehmers Paul Mader (wir berichteten) hat auch Auswirkungen auf das Mindelheimer Bauunternehmen Riebel: Mit über einer Million Euro steht Mader bei Riebel in der Kreide. 'Ein kleineres Unternehmen wäre nach einem solchen Ausfall bankrott', meint Geschäftsführer Ulrich Waiblinger. Sein Anwalt werde nun ein Insolvenzverfahren für die Kommunalgrund Mader beantragen.
'Hoffentlich kommen wir so wenigstens noch an einen Teil unserer Forderungen', sagt Waiblinger. Die Arbeiten der Erschließungsmaßnahme Ludwigshöhe mit einem Auftragsvolumen von rund sieben Millionen Euro seien soweit abgeschlossen gewesen, aber es stünden noch 'einige Posten aus', so Waiblinger in Höhe von über einer Million Euro.
Bittere Konsequenzen für die Firma werden diese Außenstände nicht haben, so Waiblinger weiter, 'das werden wir verschmerzen müssen. Wir hoffen halt, dass sie ihn erwischen und er noch was im Hosensack hat'. 'Kriminelle Tendenzen' habe er während der Zusammenarbeit mit Mader natürlich nicht erkannt. Letzterer sei wohl mit seinen unzähligen Projekten überfordert gewesen, obwohl 'theoretisch genug Prüfungs-Instanzen vorhanden waren'. Es hätten auch hin und wieder Wirtschaftsprüfungen stattgefunden.
Das Projekt Ludwigshöhe-Nord in Kempten sei nicht das einzige, bei dem Mader mit den Zahlungen nicht hinterherkam. Auch aus der Erschließung Holzbachtobel stünden noch Beträge aus. Verständnis hat Waiblinger für die Nöte der Anwohner: 'Wir hätten auch sofort weitergemacht, wenn wieder Geld geflossen wäre.'
Doch über Maders Münchener Anwalt seien lediglich Ankündigungen über bevorstehende Zahlungen gekommen. Dass sich der Erschließungsträger mit 1,7 Millionen Euro absetzt, hätte Waiblinger aber dann doch nicht erwartet.