Scheidegg | mic | Kreuzottern, Ringelnattern und Sumpfschildkröten sind schon da. Bald halten auch Vogelspinnen, Kobras, Skorpione und Echsen Einzug in Scheidegg. Genauer im Scheidegger Reptilienzoo. Am 1. Juli soll die Anlage, die über ein Jahr geschlossen war, laut Udo Hagen wiedereröffnet werden. Der 33-jährige Vorarlberger hat den Zoo gemeinsam mit Rebecca Jussel gekauft und sich damit einen Lebenstraum erfüllt.
Ringelnattern und Krustenechsen
'Rebecca und ich haben unser Hobby zum Beruf gemacht', erzählt er. Schon seit 14 Jahren züchten die beiden Reptilien. Fasziniert haben ihn die Kriechtiere seit seiner Kindheit, Hagen begann deshalb später sogar Biologie zu studieren. 'Es ist das Verhalten der Reptilien, das mich begeistert - wie sie Beute fangen, sich tarnen, sich ihrer Umgebung anpassen', schwärmt der 33-Jährige. Seine Favoriten unter den Schuppentieren sind Schlangen - 'das sind einfach unheimlich schöne Tiere'.
Etwa 40 Reptilien hält Udo Hagen derzeit bei sich zuhause in Lochau, viele sind selbst gezüchtet. Sie alle werden bald in den Zoo umziehen. Nur auf der Außenanlage tummeln sich in Scheidegg bislang Kreuzottern, Ringelnattern und Sumpfschildkröten. Denn die heimischen Reptilien waren auch nach der Zooschließung vor mehr als einem Jahr geblieben.
Das Tropenhaus bauen Hagen und Jussel derzeit komplett um, sind gerade dabei, die neuen Terrarien - mehr als 40 insgesamt - aufzustellen. 'Jedes exotische Tier, und damit jedes Terrarium, braucht ein eigenes Klima. Wir versuchen, den jeweiligen Lebensraum des Tieres im passenden Klima nachzubauen', so der Experte. 'Bei Reptilien, die wir selber halten, wussten wir natürlich, wie das aussehen sollte. Über Tiere, die wir neu erwerben, habe ich mit Haltern gesprochen und mir Tipps geholt.'
Letztendlich werden es wohl um die 70 Kriechtiere sein, die den neu gestalteten Reptilienzoo bevölkern. Hauptattraktion unter den Exoten: Kobras sowie Krustenechsen - die einzigen giftigen Echsen der Welt, die auch für Menschen gefährlich sein können. 'Und natürlich bleibt die Freilandanlage eine Attraktion: Heimische Reptilien sieht man in dieser Form selten', ergänzt der 33-Jährige.
'Streicheleinheiten brauchen Reptilien nicht, aber trotzdem viel Pflege', betont Hagen. Er wird nach der Eröffnung wohl den ganzen Tag im Reptilienzoo sein, Rebecca Jussel will ihn an den Nachmittagen bei der Arbeit unterstützen. Die Terrarien sind täglich zu kontrollieren, das Wasser muss regelmäßig ausgetauscht werden und nicht zuletzt müssen die Tiere gefüttert werden. 'Einen kleinen Futterstamm werden wir selber züchten, das ist aber sehr aufwändig. Die restliche Nahrung werden wir bei speziellen Züchtern kaufen.'
Eröffnen wird der Reptilienzoo voraussichtlich am 1. Juli. 'Eine Feier haben wir an diesem Tag nicht geplant - wer kommen will, kann kommen.' Geöffnet hat der Zoo im Sommer täglich zwischen 10 und 18 Uhr. Angedacht sind im Juli zudem Aktionen mit Schulklassen und geplant ist eine Kooperation mit der Naturschau 'Inatura' in Dornbirn. Dort nämlich ist Hagen als Reptilienbeauftragter tätig. 'Die Kooperation kommt zu 99 Prozent zustande, in welcher Form, werden wir noch aushandeln', sagt der 33-Jährige.