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Artikel: Regionalbahn soll auch zum Flughafen fahren

22. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Nahverkehr Mehr Haltepunkte vorgesehen

Allgäu | mun | Mit einer Regionalbahn im Halb-Stunden-Takt soll der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) im Allgäu deutlich verbessert werden. So sieht es ein Konzept vor, das die Projektgruppe Mobilität des Agenda-21-Arbeitskreises in Kempten erarbeitet hat. Unter anderem soll auch der Allgäu-Airport Memmingen an das Schienennetz angebunden werden. Die Projektgruppe will nach den Worten von Sprecher Reinhard Grünes mit der Regionalbahn verhindern, dass im Zuge der Neigetechnik-Einführung weitere kleinere Haltepunkte ganz aufgegeben werden, wie zuletzt beispielsweise Aitrang im Ostallgäu. Dies sei zu befürchten, da so die Fahrzeiten verkürzt werden könnten.

Das jetzt vorgestellte Projekt geht zurück auf erste Überlegungen für eine Regionalbahn zwischen Oberstdorf und Kempten vor etwa zehn Jahren. Eine Studie war damals zu dem Schluss gekommen, dass das Vorhaben volkswirtschaftlich durchaus sinnvoll sei. Ursprüngliche Pläne, die Regionalbahn bis hin in die Kemptener Innenstadt fahren zu lassen, will der Arbeitskreis aus Kostengründen nun zunächst nicht weiter verfolgen.

Jetzt sollen Regionalbahn-Züge nicht nur auf der Nord-Süd-Achse zwischen Memmingen und Oberstdorf verkehren, sondern auch auf den anderen Verbindungen im Allgäu (Grafik). Helmut Schenk vom Arbeitskreis geht nach einer überschlägigen Rechnung davon aus, dass für eine erste Realisierungsphase rund 30 Millionen Euro bereitgestellt werden müssten.

Unklar ist, inwieweit sich auch die Landkreise und kreisfreien Städte finanziell beteiligen müssten. "Es geht zunächst natürlich darum, dass die Politiker - parteiübergreifend - von dem Projekt überzeugt werden und sie sich dann dafür beim bayerischen Wirtschaftsministerium einsetzen", so Hans-Peter Selk von dem Agenda-Arbeitskreis. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) müsste die Strecken dann ausschreiben und an eine Bahngesellschaft - das muss nicht unbedingt die Deutsche Bahn sein - vergeben. Im Idealfall würde die Regionalbahn dann im Halbstunden-Takt auf den Allgäuer Strecken verkehren und sämtliche Haltepunkte anfahren, während die schnelleren Züge nur noch an größeren Bahnhöfehalten würden.

Regionalbahn oder Bahnhofssterben ? heißt das Motto einer Podiumsdiskussion am Montag, 29. September, in der Kemptener Fachhochschule um 20 Uhr. Daran teilnehmen werden auch die Allgäuer Oberbürgermeister und Vertreter der Landkreise.