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Regen verhagelt die Freibad-Saison

Füssen/Ostallgäu

Regen verhagelt die Freibad-Saison

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    Regen verhagelt die Freibad-Saison
    Regen verhagelt die Freibad-Saison Foto: dominik riedle

    Ruhig liegt er an diesem Vormittag da, der Mittersee bei Bad Faulenbach. Auch wenn die Sonne endlich wieder vom Himmel lacht: Kein Badegast tummelt sich am Wasser oder auf der Liegewiese. "Der Rasen ist von dem vielen Regen noch viel zu nass. Es braucht mindestens einen Tag, bis er trocknet und die Gäste sich dort hinlegen können", erklärt Hermine Bruns, die zusammen mit Ehemann Werner das Freibad am Mittersee seit zehn Jahren betreibt. Auch wenn das Wetter in den nächsten Tagen wieder schöner werden soll: Die 60-jährige Rentnerin hat mit der diesjährigen Badesaison abgeschlossen und spricht Klartext: "Neben dem Sommer 2005 war das die schlechteste Badesaison, die ich erlebt habe."

    Bis auf drei Wochen im Juli, als viele Gäste ins kühle Nass gehüpft seien, sei die Saison aufgrund des anhaltenden Dauerregens "sehr bescheiden" gewesen. In Zahlen ausgedrückt: "Im August 2009 hatten wir knapp 4500 Besucher, im August dieses Jahr höchstens 1000."

    Bei ihrem Nachbarn Dirk Hassel, neuer Pächter des Freibads am Obersee, dasselbe Bild: "Bis auf den Juli hatten wir kein Wetter fürs Freibad", so der 47-Jährige, der erst Ende Juni in die Saison eingestiegen ist. Im August hätten sich überwiegend nur Hartgesottene ins Wasser getraut. "Die kann man aber an ein oder zwei Händen abzählen", ergänzt Hassel. Außerdem hat er dasselbe Problem wie Hermine Bruns: "Nach dem Regen muss die Wiese mindestens einen Tag abtrocknen, bis man sie wieder nutzen kann.

    " Von den einzelnen schönen Tagen habe er deshalb nur wenig gehabt. Völlig negativ fällt seine erste Bilanz jedoch nicht aus: "Immerhin zum Start hatte ich im Juli schönes Wetter." Für die nächsten Jahre, so Hassel, wünsche er sich jedoch trotzdem besseres Wetter. Im Laufe der nächsten Woche will er sein Freibad schließen.

    Nicht zufrieden ist auch Martin Köpf, Betreiber des Kiosks im Trauchgauer Alpenfreibad: "Der August ist der wichtigste Monat in der Freibadsaison." Sein Fazit fällt deshalb nicht gut aus: "Wir hatten im August vielleicht ein Viertel der Badegäste, die wir zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr hatten."

    Nicht ganz so düster fällt die Bilanz im Pfrontener Alpenbad aus: "Natürlich hätten wir uns schöneres Wetter gewünscht", verrät Leiter Klaus Erl. Doch habe seine Anstalt mit dem zusätzlichen Hallenbad natürlich einen gewissen Vorteil. Das beweisen auch die Zahlen der Badegäste: Knapp 19000 Besucher strömten im August des vergangenen Jahres ins Bad. Dieses Jahr waren es im selben Zeitraum etwa 16000. "Das ist kein gravierender Einbruch", so Erl. Dennoch: "Mit schönerem und wärmerem Wetter hätten wir vielleicht eine ähnliche Zahl erreicht." Am Montag, 6. September, beendet das Alpenbad seine Freibadsaison.

    Hermine Bruns lässt sich von der schlechten Saison indes nicht unterkriegen: "Wenn man ein Freibad betreibt, gehört auch viel Idealismus dazu. Leben könnte man davon sowieso nicht."

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