Vor dem Haus in der Sportplatzstraße in Lauben stapeln sich gelbe Säcke, Papierkörbe, Behälter für Alufolien, Altkleidertüten, Gartenabfälle und "sonstiger Sperrmüllkruscht". Achim (16) und Florian (18) Hanischdörfer sortieren den Müll, packen dann alles in ihre Fahrradanhänger - und los geht es zum Wertstoffhof. Die beiden stoppen vorher zum Müllaufsammeln nochmals in der Ringstraße. Die Jugendlichen engagieren sich - wie viele andere auch - regelmäßig in der Nachbarschaftshilfe Lauben.
Hervorgegangen ist die Wertstoffhilfe der Jugendlichen aus der Bahai´Jugend, sagt Joschi Hackenberg, der mit Erwin Dürr und Sieglinde Klier die Nachbarschaftshilfe koordiniert. Gemeinsam hat das Team schon einiges an Hilfsleistungen in der Gemeinde auf den Weg bringen können - angefangen von Besuchen bei älteren Menschen über Hausaufgabenhilfe bis hin zu den ehrenamtlichen Wertstoffhoffahrten von einigen Jugendlichen. 35 freiwillige Helfer haben sich in den vergangenen zwei Jahren eingebracht.
Mehr als 1000 Kilometer legte dabei allein die Jugendtruppe mit ihren Wertstoffhoffahrten zurück. "Wartung und Reparatur der Hänger übernehmen die Jugendlichen selbst", freut sich Hackenberg. Mittlerweile gebe es bereits einen "Fuhrpark".
Einige Anhänger wurden den Jugendlichen geschenkt und von diesen wieder "top" in Schuss gebracht. Nicht selten fahren sie sogar mit einem "Doppelgespann" zum Laubener Wertstoffhof. Dennoch: "Es sind noch ausreichend Anhänger da, für diejenigen Jugendlichen, die sich mit engagieren möchten," sagt Hackenberg.
Er und sein Bruder Emmanuel haben aus Ausbildungsgründen dieses Engagement einstellen müssen. Achim und Florian sammeln derzeit freitags alleine die Abfallprodukte ein. "Es macht Spaß", erzählen die Brüder beim eifrigen Beladen der Anhänger. Und ihre "Kunden" wüssten ihre Arbeit wohl zu schätzen.
Neun Haushalte sind es derzeit, die von den beiden Jugendlichen nicht ver-, sondern "entsorgt" werden. "Da kommt man ganz schön ins Schwitzen", stellt Achim fest, als er nicht nur mit Restmüll, sondern auch mit Gartenabfällen im Hänger radelnd am Wertstoffhof ankommt. "Wir haben sogar mal einen Kühlschrank entsorgt", so Florian. Und einmal erwischten die jungen Leute bei einer Familie versehentlich die sortierten Säcke mit der Winterkleidung, die draußen platziert waren - eine Anekdote, die wohl in die Annalen der Nachbarschaftshilfe eingehen wird.
Jugendliche aus Lauben, die an einer Mitarbeit interessiert sind, können sich bei Sieglinde Klier (08374/5462), Joschi Hackenberg (08374/25287) oder Erwin Dürr (0831 /52 37 646) über den Wertstoffdienst informieren.