Buchloe/Kaufbeuren (rm/mel). - In Ruderatshofen scheiterte der Bau einer Recycling-Anlage letztlich am Widerstand der Bürger. Das heißt, es gibt eine Firma, die investieren und Arbeitsplätze schaffen möchte, aber keinen Standort dafür hat. In Kaufbeuren regt sich Interesse - konkret vorgefühlt hat die Bayerische Wertstoff Zentrum Gmb H (BWZ) aber in Buchloe - über eine telefonische Anfrage ging der Kontakt laut Bürgermeister Josef Schweinberger allerdings bislang nicht hinaus. Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse und sein Wirtschaftsreferent Siegfried Knaak betonen unisono, dass sie prinzipiell stets an Arbeitsplätzen für ihre Stadt interessiert sind und Kaufbeuren eine wirtschaftsfreundliche Kommune sei. Gleiches gilt im Buchloer Rathaus und Bürgermeister Schweinberger betont denn auch, man habe die Gmb H keinesfalls abgewimmelt. Allerdings seien die potentiellen Betreiber der Recycling-Anlage gebeten worden, ihr Projekt erst einmal 'mit allem Drum und Dran' in Buchloe vorzustellen, 'damit anschließend Bauausschuss und Stadtrat darüber beraten können'.
Das Telefonat habe vor relativ kurzer Zeit stattgefunden, als sich der Widerstand gegen das Projekt in Ruderatshofen bereits formiert hatte, sagt Schweinberger. Seitdem habe er nichts mehr von der Gmb H gehört und auch nicht selbst nachgebohrt. Wie mehrfach berichtet, möchte die BWZ eine Recycling-Anlage bauen, in der Gewerbemüll aufbereitet werden soll. Als Standort guckte sich die Gmb H zunächst Ruderatshofen aus, das über ein ausgewiesenes Industriegebiet verfügt. Ein solches gibt es auch in Buchloe. Die BWZ nennt als Bedarf für die geplante Recycling-Anlage 30 000 Quadratmeter - eine Fläche, die Buchloe laut Stadtbaumeister Herbert Wagner theoretisch durchaus anbieten könnte. In Ruderatshofen wollte die BWZ 30 Arbeitsplätze schaffen. Jeweils zehn weitere waren in einer Schlosserei und einem Getränkeabfüllbetrieb vorgesehen.