Rappenalptal: Rückbauarbeiten im Rappenalptal sind abgeschlossen

5. Oktober 2023 11:03 Uhr von Allgäuer Zeitung
Bagger gibt es im Rappenalptal vorerst nicht mehr zu sehen. Der offenbar illegal begradigte Bach ist wieder renaturiert worden.

Nach dem Umwelt-Skandal im Rappenalptal sind die Rückbauarbeiten abgeschlossen. Im Frühling soll der Zustand erneut evaluiert werden.

Die Rückbauarbeiten im Rappenalptal sind abgeschlossen. Das teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. Demnach konnten die Arbeiten an dem offenbar illegal begradigten Rappenalpbach bereits in der vergangenen Woche fertiggestellt werden.

Das von der Alpgenossenschaft beauftragte Unternehmen startete am 16. August mit der Wiederherstellung des Ursprungszustands. Die Arbeiten wurden von Fachbehörden des Freistaats konzipiert.

Im Juli haben Alpgenossenschaft und Freistaat Bayern vor dem Verwaltungsgericht Augsburg einen Vergleich zum weiteren Vorgehen geschlossen. Ziel war es, schnellstmöglich im Sinne der Natur zu handeln und den Bach wieder in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen.

Baggerarbeiten in Naturschutzgebiet sollen rückgängig gemacht werden

So wurden die aufgeschütteten Dämme weitgehend abgetragen und die Höhenunterschiede ausgeglichen. An den Stellen, an denen sich der Bach eingegraben hatte, wurden Bäume als Querriegel eingebaut, um das Bachbett anzuheben. Darüber hinaus wurde Totholz ins Bachbett gebracht. Die Maßnahmen sollen bewirken, dass mitgeführtes Geschiebe sich ablagert und die Gewässersohle wieder die gewünschte Höhe erreicht.

Sämtliche Maßnahmen wurden vom Wasserwirtschaftsamt Kempten und dem Landratsamt fachlich begleitet und am 28. September gemeinsam abgenommen. Nach der Schneeschmelze soll der erreichte Zustand evaluiert werden.

Streit um das Rappenalptal: Einigung vor Gericht

Das Rappenalptal hat zuvor für Schagzeilen gesorgt: Nachdem bei einem Unwetter im vergangenen Sommer der Wildbach die Alpweiden überspülte und Geröll und Steine darauf verteilte, ließ eine Alpgenossenschaft den Wildbach begradigen und Dämme errichten. Durch diese Maßnahmen hat sich das Bachbett in manchen Bereichen tiefer eingegraben.

BN Kreisgruppe / Herbert Stadelmann / AZ-Montage

Da die Arbeiten offenbar nicht genehmigt waren, folgte eine Auseinandersetzung mit dem Landratsamt, die sich zu einem Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Augsburg entwickelte. Beide Parteien einigten sich schlussendlich darauf, die Kosten für die Renaturierungsarbeiten zu teilen.

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