Von Martin Frei, Jengen/Königsbrunn/Augsburg - Nachdem die Firma Möbel Streit, die auch in Jengen ein Möbelhaus betreibt, Mitte Juni Insolvenzantrag gestellt hat, warten die Mitarbeiter immer noch auf nähere Informationen zur Zukunft des Unternehmens und ihrer Arbeitsplätze. Auch für die BZ waren bisher weder der Insolvenzverwalter noch die Geschäftsführung für eine Stellungnahme zu erreichen. 'Wir wissen nur, dass Streit Pleite gemacht hat. Mehr wurde uns bisher nicht gesagt.' Verärgert über die Informationspolitik ihres Unternehmens zeigen sich Streit-Mitarbeiter in Jengen. Bisher habe es keine Betriebsversammlung für die rund 80 Mitarbeiter gegeben, die Streit an drei Standorten beschäftigt. In der Jengener Niederlassung sind es rund 20 Beschäftigte. Auch auf nähere Informationen zu dem vom Unternehmen angekündigten Sozialplan warteten die Mitarbieter bisher vergeblich. Zumindest im Jengener Möbelhaus laufe derzeit der normale Betrieb weiter. 'Kunden, die etwas bestellt haben, bekommen das auch', versichert eine Mitarbeiterin. Angesichts der Unsicherheit über die Zukunft ihres Arbeitsplatzes sei die Stimmung unter den Beschäftigten aber 'nicht gerade besonders'. Einige Beschäftigte des Unternehmens seien zudem bereits dabei, sich nach anderen Arbeitsstellen umzusehen. Offen ist auch, inwieweit das Gerücht der Wahrheit entspricht, dass die Möbelkette 'Hiendl', die demnächst auch im Augsburger Raum eine Filiale eröffnen will, Interesse an der Übernahme von Möbel Streit hat. Die Geschäftsleitung unter dem Vorstandsvorsitzenden Heinz Gerstmayr war in den vergangenen Tagen für eine Stellungnahme gegenüber der BZ nicht zu erreichen. Der zum Insolvenzverwalter bestellte Augsburger Rechtsanwalt Rainer Müller ließ durch sein Sekretariat mitteilen, dass 'er gegenüber der Presse keine Auskünfte gibt'.
Verfahren in Arbeit Beim Amtsgericht Augsburg, das für das Unternehmen mit Hauptsitz in Königsbrunn zuständig ist, sei der Fall Streit bereits in Arbeit. Nähere Angaben zum Verfahrensstand waren bei der Behörde gestern jedoch ebenso wenig zu zu erhalten wie beim Arbeitsamt Augsburg. Bei letzterem wurde darauf verwiesen, dass es sich beim Streit-Konkurs um ein laufendes Verfahren handelt, zu dem momentan nicht offiziell Stellung genommen werden dürfe. Jengens Bürgermeister Franz Hauck habe vom Streit-Konkurs 'auch erst aus der Zeitung erfahren'. Er bedauere den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen in seiner Kommune - zumal auch einige Gemeindebürger bei Streit beschäftigt seien. Das Insolvenzverfahren sei immer wieder Gesprächsthema im Dorf. Allerdings gelte auch bei diesen Diskussionen: 'Es weiß keiner so richtig, was eigentlich los ist.'