Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Räte stimmen für Reform-Stopp

Tourismus

Räte stimmen für Reform-Stopp

    • |
    • |
    Räte stimmen für Reform-Stopp
    Räte stimmen für Reform-Stopp Foto: privat

    Die Oberstdorfer Tourismus-Reform ist auf Eis gelegt, die Teilprivatisierung des Fremdenverkehrs in weite Ferne gerückt. So könnte das Fazit der Versammlung lauten, zu der die Freien Wähler (FW) ins Oberstdorf Haus geladen hatten. Wie an dem Abend bekannt wurde, hat eine Mehrheit des Gemeinderates die Entscheidung des Bürgermeisters gestützt, die Verlagerung von Geschäftsfeldern der Kurbetriebe zur Oberstdorf Tourismus GmbH (OTG) zu stoppen.

    Dass Tauziehen um die Tourismus-Spitze seit dem Rückzug von Dr. Silvia Nolte als OTG-Geschäftsführerin und der Bestellung von Otto-Mäx Fischer bewegt die Oberstdorfer. Der Saal war voll. Nicht gekommen war Michael Schmidl, Tourismus-Referent, langjähriger Kurdirektor und Mitglied der FW-Fraktion im Rat. Die Begründung: "Die Mehrheit der Fraktion vertritt in wichtigen Tourismusfragen einen diametral anderen Standpunkt als ich." Schmidl lehnt einen Stopp der Reform ab, um einen Stillstand zu vermeiden. Das sieht sein Parteikollege Martin Rees anders: "Die Reform war nicht ganz zu Ende gedacht", sagte er. Durch die Umstrukturierung wäre der Tourismus "entdemokratisiert" worden.

    Rees griff Otto-Mäx Fischer, dessen Gehalt als Geschäftsführer Rees offenlegte, scharf an: "Rettet man so den Oberstdorfer Tourismus oder sich selbst in die Rente." Fischer nannte seine Bezahlung selbst "angemessen" und verwies darauf, dass es Aufgabe des Aufsichtrates sei, einen Geschäftsführer zu bestellen und dessen Vertrag auszuhandeln. Die Aufsichtsräte, die für Fischer votiert hatten (das Stimmverhalten wurde an die Wand projiziert), forderte Rees zum Rücktritt auf.

    Gemeinderat Peter Titzler (FW) nannte die Bestellung des Geschäftsführers ohne den Hauptgesellschafter, die Kommune, zu informieren "skandalös". Deswegen sei die Entscheidung des Bürgermeisters, die Reißleine zu ziehen, richtig gewesen. "Wir setzen jetzt aus", sagte Laurent Mies. "Sehen aber noch eine Chance für die Zukunft."

    Die Bürger bedauerten die Entwicklung. "Wir Oberstdorfer schaffen es immer wieder, uns selbst den Fuß zu stellen", sagte Gustl Stempfle. In die gleiche Kerbe schlug auf Franz Ohmayer: "Wir sind mal wieder so weit, dass wir uns nur mit uns selbst beschäftigen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden