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Radelnd zu den Kuriositäten der Stadt

Kempten

Radelnd zu den Kuriositäten der Stadt

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    Radelnd zu den Kuriositäten der Stadt
    Radelnd zu den Kuriositäten der Stadt Foto: hermann ernst

    Diese Stadt ist im wahrsten Sinne des Wortes steinreich. Und zwar vor allem rund um das Rathaus. Das kann jeder bestätigen, der dort mit dem Radl über das Kopfstein-Pflaster rattert und so vom Hirnkästle bis zu den Wadenmuskeln kräftig durchgerüttelt wird. Doch da muss man durch. Schließlich ist die Kopsteinpflaster-Partie erst der Anfang einer Drei-Stunden-Radtour mit Geschichten von Kaisern, Königen, Klöstern und einem Teufel namens "Xaverl". Die AZ ist quer durch die Stadt mitgefahren.

    Kann mal jemand erklären, wie die knallgelbe Warnweste zuzukriegen ist? Der Schnappverschluss verhackt sich ständig. Aber was solls, beim fünften Versuch klappts ja, und das war auch schon das einzige Problem auf rund zwölf Kilometern leichtem Auf und Ab, um zwischen Rathaus, Illerbrücken und Residenz Wissenswertes und Kurioses über die Allgäu-Metropole zu erfahren.

    Das Stadttheater - der erste Radlstop - bietet bereits ein kurioses Gschichtle. Oder wär hatte schon gewusst, dass in dem einstigen Salzstadel bereits vor 200 Jahren Bühnenstücke zu sehen waren? "Weil jedoch gleichzeitig die Feuerwehr dort untergebracht war, hatten die Schauspieler jedes Mal Sprechpause, wenn die Floriansjünger mit lautem Tatütata losfuhren", erzählt Stadtführerin Susanne Riegg, die vorausradelt.

    Weiter gehts zur Keckwiese hinauf, wo der weite Blick über die Türme der Stadt für die steile Anfahrt entschädigt. Kirchenverwalter Michael Kennerknecht wartet bereits in der Keck-Kapelle, um aus der Geschichte des romanischen Gotteshauses zu erzählen und die Namen der vielen Heiligen zu erklären, die auf den 1000 Jahre alten Wandmalereien zu sehen sind. Auch ein gefallener Engel ist darunter, der als "Xaverl" bekannt ist und mit einem teuflisch-schiefen Gesicht auf die Besucher herab grinst.

    Der einzige Weinberg der Stadt nahe des Brodkorbwegs ist das nächste Ziel, bevor die Kunstsinnigen unter den Radfahrern viel zu staunen haben über die jüngste Verwandlung der modernen St. Ulrichskirche.

    Viel Zeit bleibt dafür freilich nicht, steht doch der Besuch der Kaiser Augustusstatue im Engelhalde-Park und der - König Ludwig II gewidmeten - Eisenbahnbrücke auf dem Programm. Klar, da haben das Testfahrer-Ehepaar Mathilde und Horst Wagner und die Stadtführerinnen, die künftig zuständig sind, Kempten per Rad zu "er-fahren", viel zu gucken.

    Ob durch das Bogentor im Beginenkloster einstmals wohl Jakobs- pilger gegangen sind? "Könnte sein, aber was Genaues weiß man nicht", sagt Routenleiterin Susanne Riegg mit einem geheimnisvollen Lächeln, bevor die Radtour nach dem stiftstädtischen Besichtigungs-Trio - Residenz, Basilika und Hofgarten - mit einem gemütlichen Hock (samt Radlerhalbe) am Rathaus endet.

    Die Tour ist für alle Altersklassen geeignet und zunächst nur für Gruppen buchbar. Näheres bei der Tourist Info, Telefon (0831) 2525-237 oder 19433.

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