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Rabiater Ehemann muss zur Therapie

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Rabiater Ehemann muss zur Therapie

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    Zwei Monate auf Bewährung für Schlag und Bedrohung Von Brigitte Horn Sonthofen Es wird hier nicht geduldet, dass Ehemänner ihre Frauen schlagen, machte Richterin Brigitte Gramatte-Dresse im Sonthofer Amtsgericht einem türkischen Famlienvater energisch klar. Der lebt zwar seit 16 Jahren im Oberallgäu, beherzigte diese Regel jedoch nicht und bekam nun die Strenge deutscher Gesetze zu spüren: Für seine kräftige Ohrfeige, garniert mit einem Ich bringe dich um, kassierte der 52-Jährige eine Bewährungsstrafe und die Verpflichtung, sich einer Verhaltenstherapie zu unterziehen. Die ersten drei Jahre ihrer Ehe sei der Angeklagte wirklich sehr nett gewesen, erzählte seine Frau vor Gericht. Doch inzwischen könne man mit dem Mann nicht mehr reden. So mache er immer wieder mal eine Katastrophe in der Wohnung, verlange dann aber kurze Zeit später ganz harmlos ein Butterbrot, berichtete die 54-Jährige. Er schlage sie regelmäßig und sage öfter ganz schlimme Worte doch dieses eine Mal seis einfach zu viel gewesen. Deshalb hatte die ganz schockierte Hausfrau an einem Mai-Nachmittag nach einem heftigen Schlag ins Gesicht Anzeige gegen ihren Ehemann erstattet. Der wollte die Sache vor Gericht erst mal herunterspielen, schließlich sei er doch immer korrekt, möchte keinen Ärger machen und habe seine Gattin nicht richtig geschlagen.

    Auch seien sie, weil auf Arbeitslosenhilfe angewiesen und immer zu Hause (das ist sowieso eine Strafe), beide recht nervös. Und schließlich prügle ihn seine Frau ebenfalls, habe außerdem schon eine Kanne mit heißem Wasser nach ihm geworfen. Er muss unbedingt zu einem Nervenarzt gehen bitte sei so nett, flehte dagegen die attackierte Türkin Richterin Gramatte-Dresse an. Und die griff diesen Vorschlag auf. Weil der Angeklagte offenbar ein Problem damit hat, seine eigene Persönlichkeit zu erkennen, müsse das jetzt eben per Druck vom Gericht geschehen. Urteil akzeptiert Sie verurteilte den 52-Jährigen wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Bedrohung zu zwei Monaten Freiheitsstrafe, die jedoch für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt sind. In dieser Zeit wird er auch einem Bewährungshelfer unterstellt. Und vor allem habe sich der Arbeitslose einer Therapie zu unterziehen, um den adäquaten Umgang mit seinen Aggressionen zu erlernen, so die Richterin. Sollte er diese Behandlung nicht durchziehen, muss er seine Haftstrafe absitzen, zeigte ihm Brigitte Gramatte-Dresse die Konsequenzen auf. Der Ehemann akzeptierte dieses Urteil und verließ mit seiner Frau (Ich danke Ihnen) einträchtig den Gerichtssaal.

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