Artikel: Puppenmöbel-Fabrik: Zahl der Mitarbeiter sinkt weiter

22. Dezember 2002 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Familie Hennig will Gebäude in Wildpoldsried verkaufen

Wildpoldsried (vog). - Die zahlungsunfähige Bodo Hennig Puppenmöbel Gmb H in Wildpoldsried ist weiter von der Schließung bedroht. So verringerte sich die Zahl der Beschäftigten laut dem Insolvenzverwalter seit Ende Oktober von 35 weiter auf 28. Im Juli waren es noch 70 Mitarbeiter. Allerdings geht der Verwalter davon aus, dass die Geschäfte mindestens noch bis März weiterlaufen werden. Indes hat die Familie Hennig einen Immobilenmakler damit beauftragt, das Firmengebäude und das Wohnhaus mit Aussichtsturm zu verkaufen. Die beiden Gebäude müssen rechtlich losgelöst von der insolventen Puppenmöbel Gmb H betrachtet werden, erklärt Nikolaus Immler von der gleichnamigen Immobilien Gmb H in Kempten. Schließlich habe die Familie Hennig das Firmengebäude lediglich an die Puppenmöbel Gmb H vermietet. Laut dem Eigentümer hatten die Neubauten vor sechs Jahren rund 15 Millionen Mark gekostet. 'Unsere jetzigen Preisvorstellungen liegen deutlich unter der Hälfte des Neupreises', betont Immler. Insgesamt handelt es sich um ein rund 32000 Quadratmeter großes Areal. Die Werkshallen haben eine Fläche von etwa 8000 Quadratmeter und das Wohnhaus bietet gut 500 Quadratmeter Platz. Immler kann sich sowohl einen Verkauf 'im Paket' als auch die Abgabe von Teilflächen vorstellen. Allerdings sei das Wohnhaus nur dann einzeln zu haben, 'wenn das Firmengebäude veräußert ist'.

Kontakt mit Interessenten Der Spezialist für Gewerbe-Immobilien steht nach eigenen Worten bereits mit mehreren Interessenten in Kontakt. Von heute auf morgen würde der Verkauf aber nicht über die Bühne gehen. Daher stünden die Räume der Puppenmöbel Gmb H sicher noch einige Monate zur Verfügung. Unterdessen verhandelt der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Peter Därr aus München, unabhängig von Immler mit mehreren Interessenten für die Puppenmöbel Gmb H. So seien Firmen beispielsweise am Warenlager und vor allem an der Marke 'Bodo Hennig' interessiert. Entscheidungen seien aber noch keine gefallen. 'Wir wollen den Namen in den kommenden Wochen weiter auf dem Markt halten', sagt Därr und kündigt an, dass in Kooperation mit einem Interessenten 'Bodo Hennig Puppenmöbel' bei der Nürnberger Spielwarenmesse im kommenden Jahr zu sehen sein werden. Wie es mit den verbliebenen Mitarbeitern in Wildpoldsried in den kommenden Wochen weitergeht, hänge von der weiteren Geschäftsentwicklung ab, sagt der Rechtsanwalt. So müsse monatlich entschieden werden, wie viele Leute weiterbeschäftigt werden können. Die Geschäfte werden laut Därr aber bis März weitergehen.