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Artikel: Pulverdampf bei Kaiserwetter

12. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Böllerschützen Weißenseer lassen sich zum 20-Jährigen nicht lumpen

Weißensee | cl | Nach Kirchzug, Festgottesdienst und Frühschoppen anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Weißenseer Böllerschützen war das Platzschießen am Sonntagnachmittag der Höhepunkt dieses Festes. Rund 200 Böllerschützen aus 20 Vereinen feuerten mit ihren Handböllern und Kanonen beim Schützenheim ihre Salven in den Himmel. Assistiert von Schussmeister Fridolin Grieser gab der Schirmherr, Bürgermeister Paul Iacob, aus luftiger Höhe die Befehle für die Schussfolgen. Rund 300 Zuschauer spendeten Applaus für diese gelungene Demonstration urigen Brauchtums.

Schützenmeister Herbert Harder begrüßte die Schützen aus dem gesamten Allgäu, darunter auch die Füssener, die tags zuvor das Stadtfest eröffnet hatten. Für Paul Iacob war das Böllerschießen "nach 102 Tagen im Dienst das bisher schönste Erlebnis".

Schussmeister Fridolin Grieser, zugleich Vorsitzender des Veteranenvereins, hielt den Rückblick. Er berichtete von einem Eintrag im Vereinsbuch der Veteranen, dass 1896 in Tirol 16 Kilo Böllerpulver gekauft wurden und "mit allen Geräten geschossen wurde". Eine dieser alten Kanonen befindet sich heute noch im Besitz der Böllerschützen. Ein weiteres wertvolles Stück in der Asservatenkammer ist ein Standböller vom "Falkestoa Sepp", einem ehemals zurückgezogen lebenden Mann. 1988 wurde zur Gründung der Böllerschützenabteilung eine Kanone mit Lafette selbst gebaut.

1991 kamen die Handböllerschützen dazu, die alle ihre eigenen "Waffen" besitzen.