Auf der ganzen Welt demonstrieren die Menschen gegen den Krieg in der Ukraine, gegen Russland und gegen Wladimir Putin. Meist sind die Demos friedlich, teilweise ist der Protest aber auch aggressiv, ausgedrückt zum Beispiel in brennenden Russland-Flaggen und Anfeindungen gegen Bürgerinnen und Bürger, die aus Russland stammen. Wie ist die Situation im Allgäu?
Demos gegen den Ukraine-Krieg im Allgäu
Bisher gab es drei angemeldete Demonstrationen, die gezielt gegen den Ukraine-Krieg gerichtet waren:
- am 24.2., dem Tag der ersten russischen Angriffe, in Füssen mit ca. 10 Teilnehmern
- am vergangenen Freitag in Memmingen mit ca. 1.700 Teilnehmern und
- am Samstag in Ottobeuren mit ca. 650 Teilnehmern.
Laut Polizei-Pressesprecher Dominic Geißler hält sich die Versammlungslage aber insgesamt in Grenzen.
"Spaziergänge" weitgehend ohne Ukraine-Bezug
Bei den sogenannten "Spaziergängen" gegen die Corona-Maßnahmen gab es einzelne Ukraine-Fahnen zu sehen, ansonsten spielt der Ukraine-Krieg hier "so gut wie keine Rolle", so Geißler. Am Montag gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West insgesamt 26 Versammlungen. Lediglich beim "Montagsspaziergang" in Kempten gab es entsprechende Plakate und Redebeiträge mit Solidaritätsbekundungen. Insgesamt sind dieTeilnehmerzahlen bei den "Spaziergängen" kontinuierlich rückläufig, und zwar bereits seit vier bis fünf Wochen, also auch schon vor dem Ukraine-Krieg. Zurückzuführen ist das aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Rücknahme von Corona-Maßnahmen.
Sachbeschädigung eventuell im Zusammenhang mit Russland-Feindlichkeit
Aggressionen gegen russische Bürgerinnen und Bürger sind im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West bislang nicht bekannt. Lediglich in Senden (Landkreis Neu-Ulm) gab es einen Fall von Sachbeschädigung an einem Auto, bei dem ein Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und einer damit einhergehenden Russland-Feindlichkeit nicht ausgeschlossen werden kann. Im Auto hingen am Rückspiegel Mini-Boxhandschuhe mit der darauf abgebildeten russischen Flagge. Die Polizei hat bisher keinen Täter ermittelt.
