Allgäu: Projekte aus der Schublade

23. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
huttner sigi

Zuschüsse - Die Sicht zweier Bürgermeister

Beim Konjunkturprogramm des Bundes denkt Bürgermeister Lars Leveringhaus (CSU) an die Volksschule Obergünzburg. Die energetische Sanierung der Schulfassade (Kosten: circa 6,5 Millionen Euro) habe der Marktrat 2007 zurückgestellt, berichtet Leveringhaus: "Das war nicht finanzierbar." Mit den 18 Milliarden Euro, die bundesweit in Kindergärten, Schulen oder Straßen gesteckt werden sollen, sehe die Sache jedoch anders aus.

Zum Schulverband Obergünzburg zählen auch Ronsberg, Untrasried und Günzach. Falls der Schulverband durch das Konjunkturpaket höhere Zuschüsse erhält, bleibt an den vier Kommunen nur ein Drittel des Eigenanteils für die Sanierung hängen. "Das wäre bei einer Förderung durch ,EnModIn' - energetische Modernisierung der Infrastruktur in Gemeinden - der Fall", erläutert Leveringhaus.

Beim bisherigen Förderansatz trage der Schulverband 65 Prozent selbst. "Dabei müsste der Verband seine Umlage dauerhaft um 400000 Euro erhöhen", so Leveringhaus. Mit den höheren Zuschüssen müsste der Verband die Umlage dauerhaft nur um 220000 Euro anheben. Deshalb hält Obergünzburgs Bürgermeister das Konjunkturpaket für eine gute Sache.

Skeptischer äußert sich Marktoberdorfs Bürgermeister Werner Himmer. Wegen ihrer guten Steuerkraft bekomme die Stadt seit Jahren keine Schlüsselzuweisungen - und deshalb möglicherweise auch nicht in den "Genuss" des Konjunkturpaketes, so Himmer. "Wir können aber sicher alle geplanten Projekte, für die Fördergelder bereitstehen, durchziehen - wie etwa die neue Kinderkrippe", erklärt der Bürgermeister.

"Das heißt nicht, dass wir uns über zusätzliches Geld nicht freuen", so Himmer: Denn dass der Bund den Kommunen Geld gebe, sei zuletzt nicht selbstverständlich gewesen. Erhalte Marktoberdorf doch Geld, könnte manches schneller realisiert werden - beispielsweise die Sanierung der St.-Martin-Grundschule.