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Prof. Werner Tillmetz zeigt in Lindenberg Wege in die postfossile Welt auf

Vortrag

Prof. Werner Tillmetz zeigt in Lindenberg Wege in die postfossile Welt auf

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    Prof. Werner Tillmetz zeigt in Lindenberg Wege in die postfossile Welt auf
    Prof. Werner Tillmetz zeigt in Lindenberg Wege in die postfossile Welt auf Foto: Alexander Kaya (Alexander Kaya)

    Eine Technik allein wird Kohle und Öl als Energieträger nicht ablösen - dessen ist sich Prof. Werner Tillmetz sicher. Der Lindauer ist Vorstand des Ulmer Zentrums für Sonnenenergie-Wasserforschung-Forschung und sprach bei den Mitgliedern der BürgerEnergie Stadt-Land-See bei deren Generalversammlung in Lindenberg.

    Mit viel Zahlenmaterial versuchte Tillmetz deutlich zu machen, dass in den vergangenen Jahrzehnten viel in die Forschung rund um Kernenergie und Öl gesteckt wurde, aber nur ein Bruchteil in jene rund um die erneuerbaren Energien. 'Auch heute werden fossile Energien mit 400 Milliarden Dollar weltweit im Jahr subventioniert, erneuerbare Energien aber nur mit 66 Milliarden', so Tillmetz. Würden alle Folgekosten bei Atomstrom oder der Braunkohle-Verstromung eingerechnet, wäre auch dieser Strom teurer – 'so aber fallen nur jene 3,5 Cent auf, die der Stromkunde pro Kilowattstunde für erneuerbare Energien zahlen muss'.

    Zu bedenken sei, dass der Strompreis zwischen 2000 und 2010 von durchschnittlich 14,3 Cent auf 24 Cent pro Kilowattstunde geklettert sei - 'an den vielen PV-Anlagen liegt es also nicht allein', so Tillmetz. Vor allem die erhöhte Nachfrage nach Energieträgern wie Öl und Kohle in China seien am Preisanstieg schuld.

    Das große Problem der erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder Wind sei die Tatsache, dass sie ungleichmäßig und nicht verlässlich zur Verfügung stehen. Die installierte Leistung von PV- und Windkraft-Anlagen reiche häufig schon aus, um den Bedarf zu decken - 'aber nur an einem sonnigen und windigen Tag im August'. Nachts und in den Winter-Monaten fehle hingegen die Energie.

    Schon von Berufs wegen sieht Tillmetz eine Lösung in der Elektrolyse, die aus dem gewonnenen Strom Wasserstoff macht – 'und der lässt sich speichern, in Fahrzeugen nutzen oder wieder zu Strom wandeln'. Auch die Nutzung in einem Blockheizkraftwerk sei möglich, um letztlich Wärme und Strom zur Verfügung zu haben. Doch sieht Tillmetz auch dezentrale Batterien als Speicher-Möglichkeit. Der zur Mittagszeit durch die eigene PV-Anlage gewonnene Strom könne so am Abend im eigenen Haus genutzt werden. Nicht zuletzt könnte der eigene PV-Strom auch in das eigene Elektro-Auto fließen.

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