Familie Kern startet in zehn Jahren 42 Hilfsfahrten Rettenberg-Untermaiselstein (oh). Die private Rumänienhilfe Kern hat allerhand bewegt und große Not gelindert, so lautet das Fazit nach zehnjähriger Tätigkeit der Untermaiselsteiner Familie. 1991 begründet, habe die durch viele Sponsoren gestärkte Hilfsaktion seit ihren Anfängen 42 Hilfsfahrten mit Gütern und Geldern in das osteuropäische Land unternommen. Inzwischen ist sie auch in der Ukraine tätig. Mit der Lieferung eines Notarzt-Rettungswagens für die Stadtverwaltung von Pancota im rumänischen Banat hatten die Aktivitäten dieses Jahres begonnen. Dann konnte im ukrainischen Czernowitz ein Dialyse-Zentrum in Betrieb genommen werden. Es war die mittlerweile fünfte Hilfsstation für Nierenkranke mit Unterstützung des Bezirks Schwaben und des Bukowina-Instituts Augsburg. Weiter wurden verschiedene Hilfsgüter nach Pancota gebracht. Dabei besichtigten die Helfer aus dem Allgäu auch drei heruntergekommene Kindergärten, von denen einer dringend sanierungsbedürftig war: Es galt, für 75 Kinder komplett neue sanitäre Einrichtungen zu schaffen.
Das Material dafür ist nun vor wenigen Wochen aus Deutschland eingetroffen. Noch im November startete die Familie aus Untermaiselstein noch einmal nach Rumänien, um rasch auf drei Hilferufe zu reagieren. In Brasov, Fagaras und Odorheiu wurden dringend Dialyse-Ersatzmaschinen benötigt, weil die alten Geräte nicht mehr betriebssicher waren. In aller Eile beschafften Kerns 17 Geräte, die der Caritasverband Alba Julia im Oberallgäu abholte und ins Land am Schwarzen Meer brachte. Robert Kern unternahm eigens eine 24-Stunden-Zugreise nach Rumänien, um die Lieferung in Empfang zu nehmen. Dank der guten Beziehungen zwischen Zollamt und Caritas dauerte die Abwicklung an der Grenze nur eine halbe Stunde, berichtete er. Zwar gehe es dem Land inzwischen etwas besser. Aber gerade im medizinischen Bereich gebe es noch sehr viel zu tun, so die Rumänienhilfe. Der Gerätepark in den Blutwäsche-Stationen müsse aufgestockt werden, außerdem fehlen Endoskope, Ultraschallgeräte, EKGs und Monitore. Deshalb bitten die Kerns auch weiterhin um Unterstützung.