Podcast: Pressesprecher Jürgen Krautwald zum Blitzermarathon 2017: Blitzen ist eine Aufgabe der Verkehrssicherheit

21. April 2017 09:13 Uhr von Camilla Schulz
Camilla Schulz

Zum fünften Mal fand am Mittwoch, 19.04., der diesjährige bayernweite Blitzermarathon statt. Im Allgäu wurde an insgesamt 113 Stellen geblitzt. Jürgen Krautwald, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, zieht eine positive Bilanz: Knapp 98 Prozent der Verkehrsteilnehmer haben sich an die vorgegebene Geschwindigkeit gehalten.

Der Vorwurf, dass der Blitzermarathon reine Abzocke sei, verfolge die Polizei bereits seit fünf Jahren. Dieser Anschuldigung will Jürgen Krautwald entschieden entgegentreten. Dreiviertel aller tödlich endenden Verkehrsunfälle passieren aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit. Blitzer sollen deswegen Autofahrer sensibilisieren und zu schnelles Fahren, gerade auf gefährlichen Strecken, unterbinden. Wo geblitzt wird, entscheiden die Inspektionen meist selbst. Oft wird auch eine Unfallkarte zu Hilfe gezogen. Ende November kam es beispielsweise im Bereich Markt Rettenbach zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem vier junge Menschen ihr Leben verloren. "Aufgrund solcher Unfälle wird an dieser Unfallstelle sehr offensiv die Geschwindigkeit gemessen, weil dort nach wie vor zu schnell gefahren wird," sagt Krautwald. Jürgen Krautwald sieht Blitzen "als Aufgabe der Verkehrssicherheit" an. Wenn sich die Autofahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten, mache die Arbeit der Beamten Sinn. Wie nachhaltig ist jedoch der Aufwand des Blitzmarathons? Die Nachhaltigkeit sei auf Dauer schwer zu beweisen. Das Thema Geschwindigkeit soll immer in den Köpfen der Autofahrer präsent sein. Deshalb unterstütze die Polizei auch Blitzermeldungen im Radio und im Internet. Ob es 2018 wieder einen Blitzermarathon geben wird, ist noch nicht bekannt. Aber Jürgen Krautwald geht davon aus.