Der Bruttopreis für Heizöl in der Region hat mit rund 64 Cent pro Liter - bei Abnahme von 3000 Litern - derzeit einen vergleichsweise niedrigen Stand erreicht. Experten raten Verbrauchern deshalb, ihre leeren Öltanks möglichst bald aufzufüllen. Denn die kalten Wintermonate rücken immer näher. Erfahrungsgemäß steigt dann die Nachfrage nach dem teuren Brennstoff - und damit auch der Preis.
"Für die kommenden Monate eine Preisprognose zu stellen, ist äußerst schwierig", sagt Ursula Leinsle von der gleichnamigen Spedition in Buchloe. "Der Preis ist vom Rohölpreis, dem jeweiligen Stand von Euro und Dollar und der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig." Entgegen der allgemeinen Meinung, so Leinsle, sei es nicht unbedingt günstiger, im Sommer nachzufüllen: Die vergangenen Jahre zeigten, dass es oftmals kostengünstiger sei, im Zeitraum von Dezember bis März nachzufüllen.
Kunden hoffen auf günstigere Preise
Stefan Schweiger von der Baywa in Buchloe kennt das Phänomen, dass manche seiner Kunden hoffen, dass der kostbare Rohstoff noch günstiger werde. Die meisten stockten derzeit aber ihre bestehenden Ölreserven auf. Er ist sich sicher: "Der Preis wird im September oder Oktober steigen.
" Und es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb Heizöl teurer werden könnte: Befindet sich die Gesamtwirtschaft auf Wachstumskurs, dann steigt gängigerweise auch der Heizölpreis.
Einer Statistik des Magazins "Brennstoffspiegel und Mineralölrundschau" zufolge bekamen Verbraucher auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im März 2009 den Liter Öl für knapp 47 Cent. 2008, als die deutsche Wirtschaft brummte und die Nachfrage nach Öl dementsprechend groß war, musste man bis zu 96 Cent für einen Liter auf den Tisch legen (bei einer Abnahme von 3000 Litern).
Trotz aller Erfahrung steht Gundi Swetly, Mitinhaberin von Heizöl Müller in Buchloe, Preisprognosen sehr vorsichtig gegenüber. Die Nachfrage habe zwar bereits angezogen, doch eine goldene Regel, wann es am günstigsten sei, den Heizöltank aufzufüllen, gibt es ihrer Meinung nach nicht. "Beim Heizölpreis etwas vorhersehen zu wollen, ist sinnlos. Der Preis schwankt eigentlich immer", sagt sie. Am Besten sei es, sich mit dem Brennstoff einzudecken, sobald Bedarf bestehe. (eli/mxl)