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Prachtvolles Gloria

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Prachtvolles Gloria

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    Von Klaus Wowczyk Oberstaufen In wenigen Wochen endet das Festjahr 550 Jahre Markterhebung Oberstaufen. Für den Kirchenmusiker Helmut Hollweck war dies Anlass, Einheimische und Gäste noch einmal mit einem Kirchenkonzert in St. Peter und Paul zu erfreuen. Im Mittelpunkt des Programms stand die Mariazeller Messe, ein wichtiges Werk aus der mittleren Periode des kirchenmusikalischen Schaffens von Joseph Haydn (1782). Verhalten begann das Kyrie, dann aber entfaltete sich mit mächtigem Chorklang die Bitte um Erbarmen. Eingerahmt vom jubelnden Eröffnungssatz des Glorias, dem triumphierenden Schluss (Quoniam tu solus sanctus) und dem prachtvollen Amen entfaltete Brigitte Neve, dezent von den Streichern, der Oboe und dem Fagott begleitet, die breit angelegte Sopranarie Gratias agamus. Im chordominanten Credo, wie auch im Sanctus, beeindruckten die Sänger durch große Ausdrucksvielfalt und fein nuancierten Vortrag.

    Dramatisch das Crucifixus, verhalten-trauernd das Passus et sepultus est und triumphierend das Et resurrexit. Im fugenhaften Schlusssatz Et vitam venturi geriet der Chorgesang durch die zahlreichen schnell aufeinander folgenden Einsätze der Stimmen ins Wanken. Helmut Hollweck stets auf hohe Präzision bedacht duldete keine Ungenauigkeit. Nach mutigem Abbruch und erneutem Einsatz führte er das Credo makellos zum Abschluss. Die vielfältig verschlungene weitaus schwierigere Fugenpassage in der Friedensbitte des Agnus dei gelang bravourös. Das Benedictus bot dem Quartett Brigitte Neve (Sopran), Heike Glinka (Alt), Bernd Neve (Tenor) und Heinrich Liebherr (Bass) Gelegenheit zu zartem, dennoch raumfüllenden Sologesang. Mit dem Sancta Maria und dem Agnus dei aus der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart stellte Hollweck den zweiten großen Meister der Wiener Klassik vor. Georg Friedrich Händels erhebendes Halleluja aus dem Messias, ein Prüfstein für die Sopranstimmen, beschloss den festlichen Konzertabend vor großem Publikum.

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