Von Arno Späth, Nesselwang Die 'Posthorn-Stube' ist ein Platz für Zauberer und Musikanten, für Versleschmied', Solosänger und andere Künstler. Einzige Bedingung: Sie sollen keine Profis sein, sondern in erster Linie aus 'Spaß an der Freud'' ihr Publikum unterhalten wollen. Die Weichen für ein so genanntes Kleinkunst-Programm sind gestellt, die erste 'Vorstellung' ist für Mitte Januar geplant. Karl Meyer, Chef der Nesselwanger Postbrauerei, trug die Idee schon lange mit sich herum. Ergänzend zum 'großen' kulturellen Programm vor allem in Nesselwang, aber auch in anderen Kommunen des südlichen Ostallgäus und des angrenzenden Oberallgäus, soll Hobby-Künstlern die Möglichkeit zu öffentlichen Auftritten geboten werden. 'Wir sollten klein und bescheiden beginnen und schauen, dass sich das Kind einen Namen macht', meinte Meyer im kleinen Kreis von Interessierten. Bei dieser Zusammenkunft in der 'Posthorn-Stube' im Brauerei-Gasthof 'Post' wurden Meyers Ideen weiter gesponnen und Namen genannt, die mit 'Kleinkunst' in Verbindung gebracht werden. Unkompliziert und möglichst hautnah mit dem Publikum sollen die Auftritte der Hobby-Künstler über die Bühne oder durch die Stuhlreihen gehen. Zwei, die mitmachen wollen, präsentierten sich mit kleinen 'Kostproben': Die Füssener Hobby-Zauberer Werner Mathoi (er ließ bunte Tüchlein verschwindnen und wieder auftauchen) und Georg Wölfle. Letzterer zauberte mit Seilen und Knoten und kann auch 'a bissle a Musik mache' - mit dem Akkordeon. Musik machen auch die Brüder Marc und Dominik Raiser aus Pfronten. Wenn sie Cordula Keller mit dabei haben, dann wird als Gruppe 'Sait Akkord' an Saiteninstrumenten gezupft und das Akkordeon gezogen. Peter Schäfer, selbständiger Stukkateurmeister und ausgebildeter Sänger, kann mit seiner Stimme die Tonleiter drei Oktaven hinauf und wieder herunter klettern.
Auch er ließ sein Können aufblitzen. Klassische Lieder sind seine Spezialität 'aus Spaß an der Freud'. Der 'Motor' der (neuen) Kleinkunst-Bühne, Karl Meyer, machte sich eifrig Notizen. Geht es nach ihm, dann soll das Programm 'variabel und virtuos' sein. Um mitmachen zu können, müsse keiner der Hobby-Künstler ein abendfüllendes Programm liefern. Das sah auch Sabina Riegger von der Füssener Initiative 'Kukuk' (Kunst und Kultur unter Kolping) so: 'Es sind die Ideen, die zählen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.' Ergebnis dieses Treffens: Bis Mitte Januar soll das erste Programm stehen. Vorgesehen sind Veranstaltungen an einem Wochentag und in regelmäßigen Abständen. 'Wenn es funktioniert, soll sich das Programm weiter entwickeln. die Kleinkunst könnte dann in Nesselwang auch mit anderen Veranstaltungen kombiniert werden', blickte Karl Meyer nach vorne. Konkret nannte er die vor kurzem erstmals durchgeführte 'Schlemmermeile' und die 'Nesselwanger Bierwochen'. Sollten auch große Veranstaltungen im Kleinkunst-Programm einen Platz erhalten, böten sich das Pfarrheim oder die Alpspitzhalle als Veranstaltungsorte an. Karl Meyer: 'Die ,Post' sollte aber die ,Eizelle' sein.'