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Post macht zwei Filialen dicht

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Post macht zwei Filialen dicht

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    Von Volker Geyer, Altusried/Dietmannsried - Die Post-Filialen in Altusried und Dietmannsried stehen vor dem Aus. Ab Herbst soll es nach den Worten eines Post-Sprechers in beiden Gemeinden nur noch jeweils eine privat betriebene Post-Agentur geben. Denn die Filialen seien nicht mehr rentabel. 'Das ist schlichtweg eine Unverschämtheit und hat mit Kundenservice nichts mehr zu tun', wettert Heinz Vetter, stellvertretender Bürgermeister von Dietmannsried. Ähnlich verärgert reagiert Altusrieds Rathauschef Heribert Kammel. Die Kommunen wollen sich gegen die Pläne der Post AG wehren. 'Allerdings haben wir wohl nicht die besten Karten', blickt Kammel in die Zukunft. Er erwartet im Juli einen Vetreter der Post, um mit ihm die Sache vor Ort noch einmal zu besprechen. Ein solches Gespräch hat Dietmannsrieds Bürgermeister Hans-Peter Koch bereits geführt. 'Dabei kam aber auch nur heiße Luft raus', weiß Vetter. Er glaubt nicht ernsthaft daran, dass der 'Gelbe Riese' seine Pläne über den Haufen werfen wird. Auch ein Schreiben des CSU-Landtagsabgeordneten Thomas Kreuzer könne daran wohl nichts ändern. Zumal Vetter und Kammel davon ausgehen, dass die Verträge zwischen der Post und den künftigen Agenturbetreibern 'so gut wie unterzeichnet sind'.

    Demnach sollen die Agenturen in den Feneberg-Märkten der beiden Orte - die mit rund 10000 (Altusried) und 8000 Einwohnern zu den größten Gemeinden des Landkreises zählen - untergebracht werden. Das wollte Postsprecher Erwin Nier nicht bestätigen. Feneberg sei zwar der 'stärkste Partner' in der Region - habe aber keinen Vorrang vor anderen Agenturbetreibern. Indes verweist Vetter darauf, dass der Lebensmittelmarkt am Ortsrand liegt und somit für die Einwohner ohne Auto schlecht zu erreichen sei. In seinen Augen wäre eine Agentur in der Bäckerei 'Dedler' im Ortskern besser aufgehoben. In Altusried ist der Feneberg-Markt zwar nicht weit von der jetzigen Postfiliale entfernt, aber die Räumlichkeiten sind laut Kammel 'recht beengt'. Auf die Bedenken der beiden Bürgermeister, dass das Dienstleistungs-Angebot einer Agentur nicht dem einer Filiale entspricht, entgegnet der Postsprecher: 'Für die Kunden ändert sich nichts. Auch Bankgeschäfte können weiterhin abgewickelt werden.' Gleichzeitig betont er, dass die Öffnungszeiten in Agenturen in der Regel länger sind, als in Post-Filialen. Und das Personal würde ausreichend geschult, sodass es auch hier keine Unterschiede gebe. Ferner weist er den Vorwurf Vetters zurück, dass die Gemeinden zu spät informiert worden seien. 'Wir müssen eine Schließung acht bis zehn Wochen vorher bekanntgeben', sagt Nier, 'und die beiden Bürgermeister sind von uns bereits vor rund drei Wochen angeschrieben worden.' Außerdem würden die Filialen nicht 'aus Bosheit' geschlossen, sondern aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen. Und die Rentabilität könne nicht an der Besucherzahl festgemacht werden, auf die die Bürgermeister verweisen. 'Denn die meisten Kunden kaufen eben nur Briefmarken oder geben Briefe und Päckchen ab, unterstreicht Nier.

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