Artikel: Planungshoheit stark eingeschränkt

23. Dezember 2002 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Gemeinde Friesenried: Salachtal als Vorranggebiet zur Grundwassersicherung angedacht

Friesenried (hjh). - Empörung im Gemeinderat lösten Informa-tionen von Bürgermeister Wolfgang Gerum aus, dass das Friesenrieder Salachtal offenbar von den Wasserwirtschaftsämtern in Kempten und Krumbach als Vorranggebiet für die Grundwassersicherung von Bad Wörishofen und Mindelheim vorgesehen ist. Die beiden Städte benötigen erheblich mehr Wasser als sie selber auf ihren Gemarkungen besitzen, so Gerum in seinen Ausführungen. So sei angedacht, den gesamten Talverlauf, ausgehend von Lauchdorf über Baisweil, Eggenthal, Blöcktach, Friesenried, Salenwang bis Huttenwang als Wasserschutzzone auszuweisen. Die Planungshoheit der Gemeinde werde dann stark eingeschränkt, monierte Gerum. Der Grund werde wertgemindert. Davon betroffen seien insbesondere die Landwirte, die Einschränkungen beim Düngen zu befürchten hätten. Für Friesenried bedeute dies, dass auch die Hochwasserrückhaltemaßnahmen beeinflusst werden. Konkrete Pläne seien nicht vorgelegt worden, obwohl diese bereits fertig sein sollen, sagte Gerum. Über diese Neuigkeiten entrüsteten sich alle Ratsmitglieder. Sie fühlten sich von den Behörden 'überfahren' und meinten: 'Dagegen müssen wir uns wehren'.

Des Weiteren legte Gerum die geänderte Planung des Ingenieurbüros für den Mühlweg in Salenwang vor. Dem 100-jährigen Hochwasser würde darin Rechnung getragen. Die Brücke bleibe so wie ursprünglich geplant, unterstrich der Bürgermeister. Nun müsse man abwarten, was das Wasserwirtschaftsamt dazu sage. Josef Schmalholz trug in der Rechnungsprüfung 2001 die überplanmäßigen Ausgaben vor. In 13 Fällen wurden insgesamt runde 150000 Mark mehr ausgegeben als geplant. Dabei handelte es sich um Maßnahmen die zum Teil erst im Laufe des Haushaltsjahres aktuell wurden, zum Beispiel der Ausbau des Röhrwanger Weges in Blöcktach oder Ausgaben für neue Fenster in der Grundschule. Die Haushaltsüberschreitungen wurden ohne Gegenstimme nachträglich genehmigt. Eine Bauvoranfrage für zwei Neubauten 'Am Riedberg' nannte Gerum 'ein bisserl heikel'. Nach seiner Meinung müsse für das gesamte Umfeld ein Gesamtkonzept her, da die Erschließung nicht gesichert sei. Im Rat erhielt er Zustimmung. Dem Antragsteller teilt man demnächst die Auflagen mit.