Diskussion: Plan für Zweifamilienhaus in Oberdießen sorgt für Wirbel

26. Mai 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
dpa-Bildfunk

Rat muss Tektur genehmigen

Der Tekturplan für ein Zweifamilienhaus in Oberdießen sorgt für Wirbel. Vor einigen Wochen hat der Gemeinderat Unterdießen das Vorhaben abgelehnt. Doch jetzt kam ein Schreiben des Landratsamtes. Darin heißt es, dass es 'keine plausible Begründung für die Ablehnung gibt'. Das Gebäude füge sich durchaus in die Umgebung ein und daher müsse der Plan genehmigt werden.

Verärgerter Bauherr

Eine Aussage, die in der jüngsten Gemeinderatssitzung für Kopfschütteln sorgte. 'Warum fragt man uns überhaupt noch?', ärgerte sich Zweite Bürgermeisterin Marie Luise Raffalt. Rat Egon Eibl sprach von einem 'Gummiparagraf' und Georg Herzog meinte: 'Mit der Info hätten wir uns Ärger ersparen können.' Laut Bürgermeister Dietmar Loose habe der Bauherr verärgert auf die erste Entscheidung des Gemeinderates reagiert, denn noch vor wenigen Wochen wurde die Tektur mit 8:2 Stimmen abgelehnt. Kritisiert wurden dabei fünf Abweichungen vom eingereichten Plan.

Daraufhin hatte Loose angekündigt, man werde die Baukontrollen künftig verschärfen (wir berichteten). Auch jetzt reagierte der Unterdießener Rathauschef mit Unverständnis: 'Im Prinzip kann jeder bauen, wie er will. Das ist schon eine frustrierende Geschichte, aber die oberste Baubehörde hat das Sagen.'

So einfach wollte das Marie Luise Raffalt nicht stehen lassen: 'Mir geht das gegen die Hutschnur, etwas zu entscheiden, und dann wird den Leuten Unrecht getan. Da stauen sich Emotionen auf', sagte sie und forderte bei ähnlichen Dingen künftig mehr Aufklärung im Vorfeld. 'Ich will bei solchen Entscheidungen genau wissen, was Sache ist.' Ähnlich äußerten sich auch andere Gemeinderäte.

Bürgermeister Dietmar Loose zeigte dafür Verständnis und versprach eine intensivere Abstimmung mit dem Landratsamt bei solchen Fällen. Mit 9:3 Stimmen wurde die Tektur am Ende im zweiten Anlauf doch genehmigt.