Bernbeuren | fis | "Der runde Tisch hat viele Ecken bekommen!" Diese Feststellung traf Bürgermeister Heimo Schmid in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend. Es ging dabei um die Erörterung der derzeitigen Situation zur Bauleitplanung am Auerberg. Eine Fortführung der gemeinsamen Beratungen sei nicht mehr gewünscht. Stattdessen hat sich der Rat zur Einleitung eines Änderungsverfahrens für den Flächennutzungs- und Bebauungsplan "St. Georg Auerberg" entschlossen. Die Öffentlichkeit soll umfangreich informiert werden.
Die Vorgänge, Aktivitäten und Vorfälle der vergangenen Monate seien wenig konstruktiv gewesen und hätten einige negative Begleiterscheinungen nach sich gezogen, stellte Schmid fest. Durch das Einschreiten der Behörden hätten sich weitere Verpflichtungen ergeben. Allein für die Abwasserentsorgung mussten zusätzlich 30000 Euro ausgegeben werden. Mit der Schließung des Aussichtsturms der Auerbergkirche habe sich eine weitere, nicht vorhersehbare Situation entwickelt.
Die Gemeinde könne diese Entwicklung nicht akzeptieren, so Schmid weiter. Sie habe sich dazu entschlossen, die Gespräche am runden Tisch nicht fortzuführen. "Wir haben bisher niemandem Unrecht getan und wollen auch künftig alles richtig machen - dazu stehe ich."
Auf 1,3 Hektar reduziert
Einstimmig hob der Gemeinderat daraufhin den Aufstellungsbeschluss des vergangenen Jahres auf und brachte ebenso einstimmig ein neues Verfahren in Gang. Die Vorentwürfe für das Gebiet am Auerberg wurden von Planer Gerhard Abt vorgestellt. Demnach hat sich der Geltungsbereich von über acht auf rund 1,3 Hektar Fläche verringert und bezieht sich hauptsächlich auf die Verkehrssituation und den Erweiterungsbau der bestehenden Gastronomie, der deutlich als Nebengebäude erkennbar sein soll. Begleitend werde auch ein Umweltbericht, der die bedeutenden Belange des Auerberges und dessen denkmalpflegerische Vorgaben zum Inhalt haben soll, erstellt. Neben dem üblichen Auslegungsverfahren soll der neue Entwurf bei einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit erläutert werden.

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Darüber äußerte sich die "Interessengemeinschaft (IG) Auerberg" im Gespräch mit unserer Zeitung erfreut. Sie hoffe, dass "das Thema Auerberg langsam wieder zur Ruhe kommt," so Sprecher Georg Kleber. "Die Übernahme unserer Anregungen und das einsichtige Verhalten der Gemeinde freut uns." Die Arbeit am runden Tisch habe sich gelohnt. Lobend erwähnte er den neuen Planentwurf, der viele der geäußerten Bedenken ausgeräumt habe. "Ich denke, dass nun der Auerberg wieder langsam zur Ruhe kommt," meint Kleber. Das wolle auch die IG innerhalb ihrer Gruppe.