Scheidegg | do | 23 Schüler einer Philosophie-Lehre am Seminarzentrum Zist/Penzberg, in der Nähe des Starnberger Sees, haben sich aufgemacht, um zum Abschluss ihrer gemeinsamen, zweijährigen Seminarzeit an den Bodensee zu reiten. Wer nicht reiten wollte oder konnte, begleitete die Gruppe zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Scheidegg war ihr achter Reisetag und zugleich ihre vorletzte Station.
"Amo ergo sum" heiße die Philosophie, mit der sie sich auf den 200 Kilometer langen Weg gemacht haben. "Ich liebe, also bin ich." Im Gepäck hatten sie, so erzählte Nina Fischer, die Initiatorin der Pilgerreise, die 33 Herzensqualitäten - die Werte wie Mut, Vertrauen, Toleranz, Freundschaft und Vergebung.
Die Idee zur Reise sei sehr spontan aus einer Laune heraus entstanden. Die Frage war, wie viel muss ein Reiter können, um die Strecke bewältigen zu können? Nina Fischer ist eine geprüfte Reiterin, aber außer ihr saßen nur Anfänger im Sattel, die sie in einigen Reit- und Lehrstunden an die Pferde und das Reiten herangeführt habe. "Natürlich sind die Pferde allesamt sehr erfahrene, ruhige und sichere Wanderreitpferde", erklärte sie weiter.
Die Herausforderung seien allerdings nicht die Pferde gewesen, sondern der Umgang miteinander in der Gruppe. "Aber es hat alles wunderbar harmoniert, obwohl wir eine sehr bunte Gruppe sind. Jeder hat jedem geholfen. Die jüngste Pilgerin ist neun, der älteste 75 Jahre alt", freute sich Fischer.
Im Pilgerzentrum Scheidegg ruhten sie sich aus, verbrachten einen gemütlichen Abend und ritten nach einem ökumenischen Gottesdienst am anderen Morgen weiter nach Lindau, wo sie ihre Reise beendeten.
