Pforzen (oll). - Auf dem Gelände der Baustoff-Firma Riebel in der Germaringer Straße soll nach dem Willen des Pforzener Gemeinderats eine 67 Meter lange Fertigungshalle entstehen. Die Verwirklichung des Industriegebiets im 'Straßfeld' wird durch die Vergabe von drei Planungsaufträgen auf den Weg gebracht. Dies beschloss der Rat in seiner jüngsten Sitzung. Josef Freuding, laut Bürgermeister Max Haug 'Motor, Denker und Lenker' des Bezirksentscheids 'Unser Dorf hat Zukunft', unterbreitete dem Gremium eine Wunschliste und einen Katalog über Maßnahmen im Vorfeld des Wettbewerbs. Das Gelände des ehemaligen Kieswerks Scheibel sei mittlerweile auf vier verschiedene Eigentümer aufgeteilt, so Haug. Hier sei durch den Flächennutzungsplan nur der Bestand gesichert, habe das Landratsamt wissen lassen. Für den Bau einer Halle für die Firma Riebel sei eine Planänderung erforderlich. Nach 'intensiven Gesprächen' mit Vertretern des Landratsamts habe man aber erreicht, dass die Fertigungs-Halle auch ohne eine teure Änderung des Flächennutzungsplans genehmigungsfähig ist, erklärte Haug.
Signal gesetzt Noch steht eine offizielle Zusage des Investors aus, doch die Gemeinde Pforzen hat größtes Interesse an der Ansiedlung einer Recyclinganlage im geplanten Industriegebiet 'Straßfeld' und will dem Investor optimale Konditionen bieten. Wie berichtet, hatte der Gemeinderat erst kürzlich beschlossen, den Flächennutzungsplan zu ändern. Jetzt beschlossen die Räte die Änderung der Änderung. Der Grund: Wenn die Firma Hubert Schmid, der die Grube gehört, hier Recycling von Wertstoffen betreiben will, muss sie über einen von der Kreisstraße (OAL6) abzweigenden Feldweg an- und abfahren. Um auf die 15 Meter tiefer gelegene Sohle der Grube zu gelangen, würde sie in den Nordhang der Grube eine Zufahrtsstraße bauen. Im Zuge der Umnutzung und Erstellung des Bebauungsplans waren noch drei Teilbeschlüsse erforderlich: Die Honorarvereinbarung zur Änderung des Flächennutzungsplans (3 500 Euro), zur Aufstellung eines Bebauungsplans für das neun Hektar umfassende Plangebiet (12 000 Euro) und zur Erstellung eines Umweltberichts (1 700 Euro). Laut Bürgermeister würde der Antragsteller 90, die Gemeinde zehn Prozent der anfallenden Kosten übernehmen. Alois Stöckle fragte: 'Wie können wir sicher sein, dass investiert wird?' 'Eine berechtigte Frage', antwortete Haug und räumte ein, es gebe nichts Schriftliches. Alles deute jedoch darauf hin, dass es zu der Investition komme. Er habe die Beschlüsse fassen lassen, damit Schmid seinen Mit-Gesellschaftern des Bayerischen Wertstoff-Zentrums signalisieren könne, dass in Pforzen die Voraussetzungen seitens der Gemeinde gegeben sind. 'Es geschieht auf der Basis Vertrauen gegen Vertrauen. Durch die Eintiefung sind die Bedingungen bei uns außerordentlich günstig.'Weitere Themen:Bezirksentscheid: Zur Wunschliste Freudings und seiner Mitstreiterinnen, Lidwina Schirmer und Gerlinde Lahner, für den Bezirksentscheid 'Unser Dorf hat Zukunft' gehören unter anderem ein verbesserter Wertstoff-Container-Platz, die Pflege des Eisbachs, der Anstrich der Friedhofsmauer und Holz für zwölf Ruhebänke. 'Wer A sagt, muss auch B sagen', so Haug und sagte zu, die 'Wünsche' in den Haushalt 2006 aufzunehmen. Von der Kirche forderte Freuding, zu den Themen Jugend und Senioren sowie zur Zukunft des Pfarrhofs Stellung zu nehmen. Neue Maschinenhalle: Einstimmig billigte der Gemeinderat den Antrag zum Neubau einer Maschinenhalle auf dem Betriebsgelände des Landwirts Johann Ostenried (Leinau). 'Erfreulich, dass nach dem verheerenden Brand wieder so viel Zuversicht zum Wiederaufbau vorhanden ist', so Haug. Die Querung des Abwasserkanals Hammerschmiede - Pforzen unter der Wertach bei der Pforzener Brücke soll entgegen der ursprünglichen Planung per Durchpressung geschehen. Die Gemeinde spart dadurch rund 3000 Euro.