Fußball-WM 1982: Scheich zitierte 'seine' Spieler vom Platz Memmingen (mz). Besonders aufmerksam hat ein Leser unserer Zeitung gestern den Bericht über die Junioren-Fußball-Partie zwischen dem FC Hawangen und dem TV Erkheim gelesen. Die Begegnung war (wie berichtet) zweimal nicht zuende gespielt worden; beim Wiederholungsspiel waren die Hawanger dann nach nur vier Minuten geschlossen vom Platz marschiert.
Da war doch was? dachte sich der an der Fußball-Geschichte interessierte Leser und fragte bei der Sport-Redaktion nach, bei welchem Spiel es damals diesen ominösen Wink eines Scheichs gab, nach dem eine Fußball-Mannschaft komplett das Spielfeld verließ.
Fahd el Achmed el Sabah steht auf
Wir blicken zurück: Fußball-WM 1982 in Spanien. Neun Minuten vor Schluss der Vorrunden-Begegnung zwischen Frankreich und Kuwait erzielt Alain Giresse das 4:1 für den Favoriten Frankreich. So jedenfalls scheint es. Die Araber hingegen behaupten, vor dem Treffer einen Pfiff gehört zu haben. Schiedsrichter Stupar aus der UDSSR lässt keine Proteste gelten. Da erhebt sich auf der Tribüne Scheich Fahd el Achmed el Sabah. Der Mann ist Präsident des kuwaitischen Verbandes und hat mehr Ehefrauen als sein Land Fußballer bei der WM. Auf einen Wink von ihm marschiert die Mannschaft Kuwaits geschlossen an den Spielfeldrand und verweigert die Fortsetzung der Begegnung. Acht Minuten und viele Diskussionen später nimmt Stupar das Tor zurück, und die Partie geht beim Stande von 3:1 weiter. Bossis erzielt mit dem Schlusspfiff das 4:1 nochmal. Schiedsrichter Stupar wird von der Fifa gesperrt, dem Scheich wird eine Geldstrafe aufgebrummt. Acht Jahre später ist el Sabah eines der ersten Opfer der irakischen Invasion in Kuwait.
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