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Pfarrer Martin Rehner ins Amt eingeführt

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Pfarrer Martin Rehner ins Amt eingeführt

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    500 Gläubige begleiten Gottesdienst in Dreifaltigkeit Kaufbeuren (oll). Knapp 500 Gläubige der christlichen Gemeinden Kaufbeurens und des Umlandes wohnten am Sonntag in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche der Amtseinführung von Pfarrer Martin Rehner bei. Den Gottesdienst hielt Dekan Hans Maser (Kempten).

    Viele Menschen befänden sich heute in einer Warteschleife, predigte Maser. Sie warteten, und wollten sich nicht Christ nennen, weil sie sich selbst vielleicht nicht dem Vorwurf der Heuchelei aussetzen wollten. Nicht allein durch die Taufe oder das Einhalten der zehn Gebote sei man ein Christ, antwortete er auf die selbstgestellte Frage 'Ab wann ist denn ein Christ ein Christ?' Jesus selbst habe die Antwort geliefert. Er habe gesagt, erst wenn der Mensch bereit sei, sich von der Sehnsucht nach und der Hoffnung auf Gott anstecken zu lassen, dann sei er Christ. Und an Rehner gewandt: Auf ihn als Pfarrer warte die Aufgabe, sich um Menschen zu kümmern, die Angst haben vor dem Leben oder die geduckt durchs Leben gehen. Den überstrapazierten Begriff Reich Gottes solle man so verstehen, dass Gott ihnen am Ende sagen werde: 'Es passt schon.' Rehner möge die Menschen mit der Hoffnung auf Gott anstecken, so der Dekan.

    Die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Johanna Grötzner, verlas die von dem evangelischen Landesbischof Johannes Friedrich unterzeichnete Urkunde, die Rehner als Seelsorger und Prediger sowie zu einem Leben verpflichtet, 'wie es einem Diener Gottes gebührt'. Dann segnete der Dekan Rehner und später auch dessen Ehefrau. 'Gott gebe Euch Kraft, Freude und Zuversicht.' Alt- und Neueingesessene in der Stadt beschäftigten sich mit der Frage, wie die Zukunft der christlichen Gemeinden Kaufbeurens aussehen möge. Darauf zu antworten, sei für ihn noch verfrüht, sagte Rehner. In Anlehnung an ein Bibelwort möchte er den Menschen aber sagen, dass der auf dem richtigen Weg ist, der Gottes Gnade nicht vergeblich empfangen hat. Wer wie die evangelische Gemeinde Kaufbeurens eine große Vergangenheit habe, laufe Gefahr, zwei Versuchungen zu erliegen ­ zu selbstsicher zu sein, oder aber den Kopf hängen zu lassen.

    Dem Gottesdienst schloss sich ein Empfang im Matthias-Lauber-Haus an, bei dem die Pfarrgemeinde und Vertreter des öffentlichen Lebens der Stadt und des Umlandes den neuen Pfarrer willkommen hießen. Jutta Geyrhalter und Günter Kamleiter, beide vom Kirchenvorstand, führten durch das von Heiterkeit getragene Programm. Oberbürgermeister Andreas Knie trug in schwäbischer Mundart das Gedicht 'Allgäuer Erwartungen an einen Pfarrer' vor. In Ergänzung zu dem, was zuvor über die große Vergangenheit der Gemeinde gesagt worden war, meinte er, früher sei nicht unbedingt alles besser gewesen. 'Heute ist ein schöner Tag, darauf sollten wir uns konzentrieren.' Stadtpfarrer Günther Rehle bekannte sich zur Ökumene. 'Die christliche Kirche ist eine organische Einheit, in der jeder eine Aufgabe hat.' Pfarrer Peter Morgenroth sagte, in puncto Zusammenarbeit wünsche er sich freundschaftliche Kontakte, 'um in Gremien etwas durchzusetzen und etwas auszustrahlen'.

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