"Meine Damen, wir landen in Marktoberdorf. Wir freuen uns, dass Sie mit Auerberg-Airlines geflogen sind und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt." Auf der Partymeile der Kreisstadt zwischen Burger und Blochum steppte der Eisbär. Und nicht nur der. Engelchen und Teufelchen saßen einträchtig nebeneinander, Clowns und Gärtnerinnen, Cowgirls und Touristinnen auf Safari. Auch drei nette Stewardessen entstiegen dem Gute-Laune-Flieger und amüsierten sich prächtig.
An Weiberfasching trieben es gestern die Frauen bunt. Und wer nicht bunt war, dem wurde es schneller bunt vor Augen, als er es gedacht hätte. Besonders die Damen von der Rettenbacher Schönheitsfarm kannten da nichts und niemanden: "Da ist aber ein bisschen Botox fällig - und beim nächsten Mal besser rasieren, gell."
Die Küchenchefs empfahlen dazu traditionell Weißwurst, gleichnamiges Bier - oder Alkoholfreies - und Hausmacher-Musik. Das hob die Stimmung in den Lokalitäten rechts und links der Georg-Fischer-Straße und brachte tollkühne Hexen oder schnurrende Leoparden auf Wolke Sieben. Es gab sogar Gruppen, die sich mit heutzutage ganz gewagten Kostümen auf die Straße trauten: Sie gingen als Banker.
"Von Jahr zu Jahr besser"
"Endlich ist auch hier am lumpigen Donnerstag was los. Es wird von Jahr zu Jahr besser", schwärmten die Frauen. So verzichteten die meisten auf das Städtehopping und blieben im Städtle. Nur heute und am Samstag, da zieht es sie doch woanders hin. "Aber am Sonntag zum Gaudiwurm kommen wir alle wieder", versprachen sie. Das kann ja heiter werden. Im positiven Sinn. Der Stimmung in der Stadt tuts auf jeden Fall gut. Also: Piste frei für die nächsten Vergnügungsflieger.