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Pensionstipps und Trompetenöl für Rektor

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Pensionstipps und Trompetenöl für Rektor

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    Stötten (dec). - Trompetenöl, Notenpapier, Konzertkarten, ein Fahrradlenker, Pensionstipps und eine Wildwasserfahrt haben eines gemein. Sie sollen den Leiter der Volksschule Stötten, Klaus Hartmann, vor Langeweile im Ruhestand schützen. Er verlässt nach 25 Jahren die Bildungsstätte der Auerberg-Gemeinde. Lehrerkollegium, Elternbeirat und Bürgermeister verabschiedeten den langjährigen Rektor bei einer Feier mit Tanz und Musik. Der Lehrerberuf liegt bei Klaus Hartmann in der Familie. 'Bereits mein Vater und mein Großvater waren Lehrer', erzählt er auf seiner Abschiedsfeier. Er selbst habe in seiner Jugend bei den Pfadfindern gemerkt, dass er unterrichten wolle. Im Rahmen eines Pfadfinderlagers war der heute 64-Jährige auch zum ersten Mal in Stötten. 'Wir haben vor 47 Jahren in der Nähe der Skihütte am Auerberg campiert', erinnert sich Hartmann. Um als Lehrer wiederzukommen, musste der gebürtige Schlesier aber erst sein Studium in Augsburg und Nürnberg absolvieren. Ab 1966 unterrichtete er im Ostallgäu, zuerst in Günzach, dann in Ruderatshofen, Leuterschach und an der Hauptschule Marktoberdorf. 1980 kam er an die Volksschule Stötten. Unterhalb des Auerbergs erlebte er schöne und turbulente Zeiten. Zu letzteren zählt er die Öffnung der Grenzen nach Osten 1989. 'Damals kamen viel Aussiedlerkinder, die oft kaum deutsch sprachen. Am Anfang wusste keiner, was wir mit ihnen tun sollen', schildert Hartmann. Am Ende bekam die Stöttener Schule für ihren Einsatz um diese Kinder die Silberdistel unserer Zeitung. Als negativ definiert der Pädagoge die Auflösung der Teilhauptschule Stötten ab nächstem Schuljahr.

    Tanz und Musik zum Abschied Nach 25 Jahren als passionierter Lehrer wird Hartmann 'die Arbeit fehlen.' Aber er freut sich auch. 'Jetzt habe ich Zeit für meine Enkel und zum Reisen', sagt er. Am 1. August, seinem 65. Geburtstag, ist es soweit. Lehrerkollegium, Elternbeirat und Gemeinde verabschiedeten den langjährigen Rektor mit Bedauern. 'Wir sind immer gut ausgekommen', sagte der Stöttener Bürgermeister Joachim Ernst. In Erinnerung bleiben wird Hartmann nicht zuletzt wegen seiner Musikalität. Damit er dieser treu bleibt und seine 'verstaubte Trompete wieder öfter benutzt', überreichte ihm Elternbeiratsvorsitzende Gertrud Heim Trompetenöl, Notenpapier und Konzertkarten. Von Schulamtsdirektor Herbert Sedlmair gab es Pensionstipps wie zum Beispiel Blumen pflegen. Das will Hartmann künftig in seinem Garten machen. Ein Fahrradlenker, neben anderem von der Gemeinde überreicht, soll Hartmanns Fähigkeit, die Schule zu steuern, symbolisieren und den künftigen Pensionisten zum Radfahren animieren. Das Lehrerkollegium schickt seinen ehemaligen Chef zum Wildwasserfahren auf den Lech. Die Schülerband der Volksschule Stötten untermalte die Abschiedsfeier musikalisch. Einige Schüler präsentierten ein selbst gedichtetes Lied für ihren scheidenden Rektor. Der Lehrerchor tat es ihnen gleich. Auch er hatte eigens für die Feier einen Text zu Papier gebracht. Mehr Raum als Chöre und Musiker brauchte die Stöttener Trachtenjugend für ihre Darbietung. Die Buben und Mädchen zeigten einen volkstümlichen Tanz zu Akkordeonmusik.

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