"Es wundert mich, dass wir das damals nicht mitbekommen haben", ärgerte sich Walter Schilhansl (CSU) schon etwas über das, was da im Marktoberdorfer Bauausschuss gerade beraten wurde. Auch Bürgermeister Werner Himmer hatte keine Erklärung dafür. Denn der Bebauungsplan für das Baugebiet in Hausen bei Bertoldshofen muss geändert werden, obwohl dort noch nicht einmal ein Haus steht.
Im konkreten Fall ging es um Häuser auf den Hanggrundstücken. Etwa vier bis fünf Bauplätze sind laut Stadtbaumeister Peter Münsch betroffen. Der bestehende Bebauungsplan schreibt vor, dass der Hang nicht verändert werden darf. Das hat auch seinen Grund, gilt er doch als rutschgefährdet. Das Haus sollte dann wie ein Stopper wirken. Nur: So wie es im Moment erlaubt ist, verdeutlichte Münsch an einer Zeichnung, ragt der Hang über das erste Obergeschoss hinaus. Erst ab dem zweiten kommt von der Hangseite Licht in die Wohnung.
"Wirkt wie Schmierseife"
Der Bauausschuss empfahl deshalb dem Stadtrat einstimmig, den Bebauungsplan für diesen Bereich zu ändern. So soll ein Abtrag bis zur Oberkante des Erdgeschosses zulässig sein. Allerdings müsse unbedingt darauf geachtet werden, dass die kritische Schicht nicht berührt wird. "Diese wirkt wie Schmierseife, wenn da Wasser reinkommt", sagte Münsch. Die dichte Deckschicht, die darüber liegt, dürfe deshalb nicht verletzt werden.
Ganz billig wird die Überarbeitung des Bebauungsplanes nicht. Eine Änderung belastet den Haushalt und damit den Steuerzahler mit etwa 3000 bis 5000 Euro.