Füssen (dam). Das Füssener Festspielhaus Neuschwanstein soll in einem Paket mit Teilen der Insolvenzmasse des Ludwig-Musicals an einen Investor verkauft werden. Auf diese Lösung haben sich Insolvenzverwalter Marco Liebler und die Gesellschafter des Musicals verständigt. Das Musiktheater hatte vor einem Monat Insolvenz anmelden müssen.
In dem Konstrukt mehrerer Gesellschaften um das Musiktheater waren von der Insolvenz betroffen die Betriebs- und die Produktionsgesellschaft des Musicals Ludwig2 sowie die Gastronomie. Davon unberührt blieb dagegen die Besitzgesellschaft mit der Immobilie. Diese Situation erschwert allerdings sowohl den Verkauf von Vermögensgegenständen aus der Insolvenzmasse als auch den Verkauf des Theatergebäudes. 'Was will ein Käufer mit einem Musical-Haus ohne die entsprechende Ausstattung - und umgekehrt?', fragt Liebler. Der Insolvenzverwalter verständigte sich daher mit den Musical-Gesellschaftern auf eine 'Paketlösung': Immobilie und Betriebsausstattung sollen gemeinsam an einen Investor verkauft werden. Den Erlös könne man anschließend 'zusammen verwerten', sagte Liebler. Derzeit gebe es zwei Kauf-Interessenten, die das Theater auch weiter betreiben und bespielen wollten, erklärte Liebler.
Das zweite Füssener Musical 'Ludwig2' hatte nach knapp zweijähriger Laufzeit Mitte März die Insolvenz angemeldet. Das Musical wirtschaftete seit der Premiere im März 2005 kontinuierlich äußerst defizitär. In den Jahren 2005 und 2006 waren Verluste von insgesamt über zwölf Millionen Euro aufgelaufen. Alle Bemühungen neue Kapitalgeber für die Weiterführung des Betriebs zu finden, waren fehl geschlagen. Den rund 100 Mitarbeitern musste gekündigt werden.