Von Barbara Hell |Oy-MittelbergDas Dorf Oy ist zwar Kneippkurort. Das passende Ambiente dazu aber fehlt. Dieses Fazit zog Bürgermeister Theo Haslach bei einer Informationsveranstaltung aus den Ergebnissen einer Fragebogenaktion mit über 500 Antworten und einer Bestandsaufnahme durch einen Städteplaner. Die Zielsetzung einer Entwicklung im Rahmen der Städtebauförderung: Oy soll attraktiver werden.
Einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren hat der Rathauschef im Blick, wenn er über die künftigen Verbesserungsmöglichkeiten spricht. Nicht nur die Optik und die Fassaden sollen gewinnen, sondern auch die Flächen, will Haslach den Charakter der Ortsdurchfahrt als frühere Bundesstraße verschwinden lassen. "Oy schaut aus wie ein Ort, durch den man durchfährt", veranschaulichte ein Zuhörer.
Die Grundlagen für Qualitätsverbesserungen umriss Stadtplaner Jochen Baur aus Augsburg. Fotos von Negativbeispielen veranschaulichten die "Problemzonen", etwa große versiegelte Lagerflächen im nördlichen und südlichen Bereich, heruntergekommene und leer stehende Häuser an der Hauptstraße, geteerte Parkplätze. Vorhandenes Potenzial wie viel Grün, historische Gebäude und Landschaft werde bei entsprechendem Umfeld besser zur Geltung kommen, meinte Baur.
Mögliche Zielsetzungen umriss der Stadtplaner so:
l Stärkung der Wirtschaftsstruktur und Versorgung für Handel und Fremdenverkehr;

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l Verknüpfung der Märkte an den Ortsrändern mit dem Dorfkern;
l Verbesserung der Bausubstanz, der Flächen und des Ortsbilds;
l Mehr Bewegungsraum für Fußgänger durch Verkehrsberuhigung der Hauptstraße, die Fußgänger, Autos und Fahrräder gleichberechtigt nutzen können;
l Gesamtkonzept für die Beläge der Flächen einschließlich Beleuchtung.
Zuvor hatte Dr. Michael Heider vom Büro für Standort-, Markt- und Regionalanalyse die Ergebnisse der Fragebogenaktion vorgestellt. Auch die Bewohner von Oy und der Ortsteile kritisieren das Ortsbild, ihnen fehlt ein attraktiver Dorfkern mit interessanten Einkaufsmöglichkeiten. Zusätzliche Geschäfte und ein Wochenmarkt werden gewünscht, das gastronomische Angebot kritisiert. Mit Landschaft und Natur, der Verkehrsanbindung und dem Standort im Allgäu dagegen sind die Bürger zufrieden.
In Arbeitskreisen und Diskussionen mit Bürgern, Gemeinderat und Planern soll die weitere Entwicklung besprochen werden. "Wir wollen realistische Lösungen, keine Luftschlösser", gab Haslach als Ziel vor.