Von Michael Dumler, Oy-Mittelberg - Weitgehende Gestaltungsfreiheit erwartet künftige Häuslebauer im neuen Baugebiet Oberzollhaus-Ochsenhof. Diese ungewöhnliche Linie legten die Oy-Mittelberger Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung fest. Auf dem 0,6 Hektar großen Areal am nordöstlichen Ortsrand sollen fünf Einfamilien- und zwei Doppelhäuser entstehen. 'Es ist ein Bebauungsplan, der der Kreativität der Bauherren Spielraum lässt', lautete das Fazit von Bürgermeister Wolfgang Hützler. Erschließung und Verkauf der gemeindeeignen Grundstücke sollen im Herbst anlaufen. 'Die Bauherren können genehmigungsfrei bauen, sofern sie sich an die Satzung halten', erläuterte Hützler. Hintergrund: 'Wir wollen weg vom bürokratischen Bauen', so der von der Gemeinde beauftragte Architekt und Städteplaner Hubert Sieber. Zuvor hatte Sieber die Bürger in einer speziellen Versammlung über das neue Baugebiet informiert. Frühzeitig waren auch die Träger öffentlicher Belange in das Vorhaben einbezogen worden. Deren Anregungen wurden - ebenso wie die der Bürgerschaft - nach eingehender Diskussion von den Räten in den Bebauungsplan aufgenommen.
In die Landschaft einbinden Während die Firstrichtung der Häuser festgesetzt ist, haben die Bauherren bei den übrigen Details viel Spielraum. 'Die Bebauung muss sich jedoch an der Größe der umliegenden Bebauung orientieren', schränkte Sieber ein. Besonderen Wert sei zudem auf die Einbindung der Häuser in die Landschaft gelegt worden, so Landschaftsarchitekt Wilhelm Müller. Am südöstlichen Rand des Areals soll ein Regenrückhaltebereich angelegt werden. Erlaubt sind im Baugebiet Satteldächer und - ausnahmsweise -ist die Einhaltung der Firsthöhe. Außerdem können - unter Beachtung fester Abstandsregelungen - Dachgaupen, Widerkehre und so genannte Zwerchgiebel errichtet werden. Bei der Dachziegel-Farbe haben die Häuslebauer Wahlmöglichkeiten: von rot bis rotbraun und von betongrau bis anthrazitgrau. Einige Räte bekundeten hier zwar Bedenken. Am Ende stimmten jedoch alle Ratsmitglieder einstimmig für die Aufstellung des von Sieber vorgeschlagenen Bebauungsplanes. Gemeinderat in Kürze: Immer wieder sorgten in der Vergangenheit wild parkende Autos im Einmündungsbereich der Zufahrtstraße von der B309 zum Schwarzenberger Weiher für Probleme. Der Gemeinderat beschloss nun einstimmig, in diesem Bereich gegenzusteuern und künftig einen dritten Parkautomaten aufzustellen.