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Osterberger will ehrenamtliche Geschäftsführung abgeben

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Osterberger will ehrenamtliche Geschäftsführung abgeben

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    Bürgermeister: Höre Dorfladen-Arbeit auf Von Markus Brändle Niederrieden Bürgermeister Josef Osterberger möchte 'in absehbarer Zeit' seinen Posten als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Dorfladens Niederrieden abgeben. Weil ihm auch 'hinter vorgehaltener Hand' Verflechtungen vorgeworfen worden seien, sehe er sich zu diesem Schritt veranlasst. Dies gab Osterberger während der Gemeinderatssitzung Anfang dieser Woche bekannt.

    'Ich möchte betonen, dass ich und meine Frau aus dem Dorfladen weder einen Cent noch einen Euro noch ein Pfund Zucker erhalten haben', sagte Osterberger und trat damit Vorhaltungen entgegen, die sich auch durch die Berichterstattung in der Zeitung ergeben hätten. Bereits im vergangenen Monat hatte Josef Osterbergers Ehefrau Irmgard gegenüber der MZ schriftlich erklärt, ihre Leistungen für den Dorfladen Niederrieden seien 'ehrenamtlich und unentgeltlich' erfolgt. Anders als für andere Dorfläden im Allgäu, für die sie als 'Projektentwicklung Osterberger' das Konzept erstellt und dafür Honorar in Rechnung gestellt habe, sei sie 'als Bürgerin von Niederrieden' hier ehrenamtlich engagiert gewesen.

    Gremium soll Nachfolger suchen

    Aus den Diskussionen um mögliche Verflechtungen, die es durch seinen Posten als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Dorfladens Niederrieden und die Tätigkeit seiner Frau für die 'Dorfläden Allgäu' ergeben hätten, sehe er sich gezwungen, sagte Josef Osterberger vor dem Gemeinderat, 'die Position des Geschäftsführers in absehbarer Zeit abzugeben'. Er bitte deshalb das Gremium, 'innerhalb von drei, vier Monaten einen ehrenamtlichen Geschäftsführer zu suchen und zu bestellen'. Er wolle sich damit 'aus der Sache hier herausziehen'. Ein Nachfolger als Dorfladen-Geschäftsführer müsse davon ausgehen, dass 75 Stunden Arbeit im Monat für den Bereich Dorfladen aufzubringen seien.

    Im Gemeinderat wurde die Erklärung des Bürgermeisters nicht weiter kommentiert. Lediglich gab es einige Nachfragen zu einzelnen Posten in der Bilanz beziehungsweise in der Gewinn-und Verlustrechnung für den Dorfladen Niederrieden für das Jahr 2005. Hier war in der Vergangenheit mehrfach moniert worden,dass diese Zahlen früher hätten offen gelegt werden müssen. Möglicherweise, so ein Gemeinderatsmitglied gestern gegenüber unserer Zeitung, habe dieses lange Zuwarten den Verdacht genährt, man habe irgend etwas verbergen wollen.

    Bürgermeister Osterberger erklärte im Gemeinderat, am 4. April habe eine 'Verwaltungskontrolle' stattgefunden. Die Dorfladen-Prüfung habe 'keinerlei Beanstandungen' ergeben. Vielmehr, so Osterberger, unterstreiche die vielfältige Unterstützung des Projektes 'Dorfladen Allgäu', etwa durch das Bayerische Wirtschaftsministerium, dass darin eine vorbildliche Bürgerinitiative gesehen werde.

    In anderen Dorfläden - mittlerweile gibt es in Bayern deren 52 - bekommen die jeweiligen ehrenamtlichen Geschäftsführer nach Recherchen der Memminger Zeitung einen 'Aufwendungsersatz'. Grundsätzlich, so die Auskunft von Unterallgäu Aktiv gegenüber unserer Zeitung, bezahlen die jeweiligen Dorfläden auch die Projektentwicklung.

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