Von unserem Redaktionsmitglied Birgit Weißenbach, Füssen - Orgelvirtuosen sind vom 23. bis 28. September in Füssen zu Gast. Dann steht die Lechstadt zusammen mit der Gemeinde Breitenwang (Tirol) und dem oberbayerischen Mittenwald ganz im Zeichen des 'Internationalen Orgelwettbewerbs'. Statt der geplanten 16 Teilnehmer bestreiten nun diesen Wettbewerb 31 Musiker - darunter etliche Konzertorganisten. Mitorganisator Albert Frey, Kirchenmusiker von St. Mang in Füssen, spricht im Interview mit unserer Zeitung schon jetzt von einem Erfolg - allein wenn er einen Blick auf die Teilnehmerliste wirft.. Frage: 31 Teilnehmer ist eine beachtliche Zahl. Was macht den Orgelwettbewerb in Füssen für die Musiker so interessant? Frey: Zunächst spielt die Auswahl der Orgeln eine wichtige Rolle. Die Teilnehmer spielen an drei charakteristischen Instrumenten: So ist die Füssener Chororgel im Stil des süddeutschen Barock oder das Instrument in Breitenwang im mittel-/norddeutschen Barockstil.
Was lockt die Orgelvirtuosen ansonsten nach Füssen? Frey: Entscheidend ist die hochkarätige Jury. Sie besteht aus namhaften Professoren wie Karl Maureen von der Musikhochschule Augsburg oder Professorin Dorthy de Rooij von der Hochschule für Musik in Maastricht. Daneben haben wir Wert auf eine interessante und anspruchsvolle Literatur-Auswahl gelegt. Welche Erfahrung bringen die Teilnehmer selbst mit? Frey: Der überwiegende Teil hat das Studium bereits beendet und befindet sich auf dem Weg zum Konzertorganisten. Die Asiaten zähle ich persönlich zu den Favoriten. Darunter ist Jung-Eun Kim aus Seoul in Korea oder die Koreanerin Jeong-Hee Lee, die in Seoul, Köln, Strasbourg und Groningen studiert hat. Wie sieht denn die Zukunft des Wettbewerbs aus? Frey: Er findet künftig alle zwei Jahre statt. Daneben ist zur Ergänzung des Angebots ein Internationales Orgelzentrum in Füssen geplant. Es wird Vorträge, Symposien und Kurse geben. Man hat Ihnen einen Lehrauftrag an der Musikhochschule in Augsburg angeboten? Ist das eine Brücke zwischen Füssen und Augsburg, die da aufgebaut wird? Frey: Sicherlich, die Tätigkeit ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Orgeln der studentischen Szene näher zu bringen. Kann die Öffentlichkeit auch als Besucher beim Internationalen Orgelwettbewerb dabei sein? Frey: Sicherlich. Die drei Kirchen sind während der Wettbewerbs-Durchgänge für alle Zuhörer geöffnet.