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Orgel in der Eifel gibt Forscher Rätsel auf

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Orgel in der Eifel gibt Forscher Rätsel auf

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    Führt die Spur ins Allgäu? Instrument 'aus kleinem Kaff, nicht weit von der Autobahn' Oberallgäu/Kempten (is). Ein Heimatforscher aus Köln verfolgt derzeit die Spur einer Kirchenorgel, die heute in einer Kapelle in der Eifel steht und angeblich aus Bayern ­ 'wahrscheinlich aus dem Allgäu' ­ stammt. Kommunale Stellen winken ihm ab, eine kirchliche Behörde in Augsburg schweigt bisher. Jetzt hat sich der Hobby-Chronist an die Allgäuer Zeitung gewandt, und die gibt sein Anliegen hiermit an ihre Leser weiter.

    Den Stein ins Rollen brachte die Absicht, die Orgel in der St.-Martinus-Kapelle in Freilingen bei Blankenheim/Eifel unter Denkmalschutz zu stellen. Dazu benötigt man aber Alter, Herkunft und möglichst den Namen des Erbauers. Da dies alles unbekannt ist, schaltete der Pfarrer den in Köln lebenden Heimtforscher Albert Luppertz ein, der aus Freilingen stammt.

    Was er bisher herausbrachte, ist Folgendes: In der Arbeiterkolonie 'Clemens-Josef-Haus' Vellerhof bei Blankenheim war Anfang der 1960er Jahre Franziskanerbruder Florentius Vorsteher und Bruder Amadeus Prokurist und Organist. Amadeus, der jedes Jahr im Sommer im Süden der Republik Urlaub bei einem Kriegskameraden machte, erfuhr 1965 oder 1966, 'dass die Orgel einer kleinen Kapelle eines kleinen Dorfes zu haben sei'.

    Da der Organist bis dahin mit einem Harmonium hatte vorlieb nehmen müssen, er aber gerne eine 'richtige' Orgel gehabt hätte, setzte man sich ins Auto und fuhr los: Am Steuer Kolonist Harald Fischbach, neben ihm Bruder Amadeus und im Fond Bruder Florentius. Albert Luppertz: 'Das Instrument wurde besichtigt und der Handel perfekt gemacht. Die Lieferung erfolgte per Bahn bis zum Bahnhof Blankenheim-Wald, wo das Instrument mit dem Traktor abgeholt wurde. Es fand dann Aufstellung in der Kapelle des Vellerhofes.' 1978, inzwischen beschädigt, wechselte die Orgel in die Kapelle nach Freilingen, wo sie bis heute ihren Dienst erfüllt.

    Wie der Heimtforscher berichtet, gebe es keine Aufzeichnungen über die Herkunft. Die Besitz- und Verwaltungsverhältnisse in Vellerhof hätten sich mehrfach geändert, die beiden Franziskanerbrüder seien längst gestorben und der Kolonist Fischbach ein sehr kranker Mann, der sich an den Namen und die Lage des Ortes nicht mehr erinnern könne. 'Es war ein kleines Kaff, nicht weit von der Autobahn', laute sein einziger Hinweis. Das Instrument besitzt mechanische Schleifladen mit sechs Registern, verteilt auf ein Manual und Pedal. Der Manualumfang reicht von C bis f´´´, der Pedalumfang von C bis c°, die Pfeifen sind teils aus Metall, teils aus Holz.

    'Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass Sie uns helfen können', schreibt der Hobby-Historiker. 'Auch im Bistum Augsburg kann doch eine Orgel nicht einfach in die Eifel verschwinden, ohne dass man es an bestimmter Stelle registriert hätte'

    i Wer Näheres über die Herkunft dieses Instruments weiß, kann sich bei der AZ unter Telefon (08 31) 2 06-3 84 oder -3 48 melden.

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