Bernbeuren/Peiting: "Optik am Auerberg wird massiv beeinträchtigt"

16. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bebauungsplan - Initiativen machen auch gegen neuen Entwurf mobil

Im Dauerstreit über die Gipfelbebauung auf dem Auerberg schlagen die Bernbeurer Bürgerinitiative IG Auerberg und die Umweltinitiative Pfaffenwinkel ein neues Kapitel auf. Der neue Vorentwurf des Bebauungsplans St. Georg sei erneut - unter der Planungshoheit der Gemeinde Bernbeuren - nur "auf den Gewinn des Eigentümers zugeschnitten", meint die IG Auerberg.

Auch die Peitinger Initiative Pfaffenwinkel hält weder den geplanten Parkplatz, noch die vorgesehene Größe und Höhe des Hotelgebäudes für "hinnehmbar". Unserer Zeitung liegen die Stellungnahmen zu dem Bebauungsplan-Vorentwurf vor, die die Initiativen an die Gemeinde Bernbeuren sandten.

Bernbeurens Bürgermeister Heimo Schmid kommentiert die Stellungnahmen nicht: "Das ist Sache des ganzen Gemeinderats, nicht die des Bürgermeisters. Außerdem habe ich die Schreiben noch gar nicht gelesen." Die Kommune wahre die Auslegungsfrist für den Vorentwurf, dann werde der Gemeinderat alle Stellungnahmen einzeln behandeln und gegeneinander abwägen, sagt Schmid.

Nicht der gängige Weg

Zugleich kritisiert der Bürgermeister die Bürgerinitiativen: Es sei nicht der gängige Weg, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, bevor die Räte überhaupt getagt hätten. Damit würden Unentschiedene beeinflusst, so Schmid.

Die Bürgerinitiative IG Auerberg kritisiert in ihrem Schreiben vor allem, dass auch die neue Planung "auf die größtmögliche Erweiterung des sogenannten Ausflugslokals mit Beherbergung" angelegt sei: "Das Konzept mit 50 Betten inklusive Wellness- und Fitnessbereich, mit Veranstaltungssaal, Standesamt mit Hochzeitsraum und Tagungsstätte geht weit über die gastronomische Notwendigkeit der Rentabilitätssicherung hinaus", heißt es darin. Auch der neue Bebauungsplan werde "nicht von der Einsicht in die notwendige Unterordnung unter die Gegebenheiten der Kulturlandschaft Auerberg getragen".

Auch die Umweltinitiative Pfaffenwinkel lehnt die neue Version des Bebauungsplans als "nicht rücksichtsvoll genug" gegenüber den Belangen des Natur-, Umwelt und Denkmalschutzes ab. Konkret befürchtet sie durch die Baumaßnahmen "unwiederbringliche Zerstörungen an den Bodendenkmälern" sowie eine "massive Beeinträchtigung der Optik" am Auerberg, wie ihr Sprecher Hans Schütz schreibt.

Beide Initiativen fordern nun eine erneute, restriktivere Überarbeitung des Bebauungsplanes, um die "Schönheit, die Ruhe und Eigenart des Auerbergs" zu erhalten, wie sich die IG Auerberg ausdrückt.