Schlüsselzuweisungen sind für Ofterschwangs Bürgermeister Alois Ried das 'Hartz IV der Kommunen'. Darum wäre ihm auch nichts lieber, als dass seine Gemeinde bei dieser Art der staatlichen Zuwendungen eines Tages leer ausgehen würde, weil sie aus eigener Kraft gut dasteht. Das Ziel ist zwar noch nicht erreicht, denn im Haushaltsentwurf sind 286 000 Euro Zuweisungen vorgesehen.
Ofterschwang ist aber laut Kämmerin Christine Mayland wegen der hohen Steuereinnahmen auf gutem Weg. Der Gesamthaushalt beträgt 6,58 Millionen Euro (44 Prozent Plus), davon 4,4 Millionen im Verwaltungshaushalt. Der Vermögensetat klettert um 40 Prozent auf knapp 6,6 Millionen Euro.
Dieser Betrag ist in erster Linie der Kapitalaufstockung in Höhe von einer Million Euro geschuldet, mit der die Gemeinde sich an den Hornliften beteiligt. Trotz dieser hohen Summe haben die Ofterschwanger Luft nach oben. Die freie Finanzspanne beträgt immer noch gut 400 000 Euro.
'Damit ist gut auszukommen, zumal es keinen Sanierungsstau gibt', schätzt die Kämmerin. Vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer entwickelten sich seit 2002 stabil nach oben, lobt sie. Bürgermeister Ried will diesen Weg weiterverfolgen.
Bei der Entwicklung der Einkommensteuerkraft stehe Ofterschwang mit einer Steigerung von über fünf Prozent über dem bayernweiten Durchschnitt.
Wichtige Investitionen im knapp zwei Millionen Euro starken Vermögenshaushalt sind auch die Erschließung des Gewerbegebietes Sigishofen (250 000 Euro), Maßnahmen am Panoramaweg (285 000 Euro), der Kanalbau in Schweineberg (50 000 Euro) sowie der Anteil an den Baumaßnahmen für den Geh- und Radweg zwischen Ofterschwang und Westerhofen (50 000 Euro).
Zur Finanzierung der Investitionen tragen Grundstückserlöse (500 000 Euro), Fördermittel aus der Dorferneuerung (156 000 Euro) und ein Kredit über 800 000 Euro bei. Zins und Tilgung dafür werden komplett aus Kur- und Fremdenverkehrsbeiträgen finanziert.
Die Schuldenlast liegt Ende 2013 voraussichtlich bei 2,95 Millionen Euro. Beträge, mit denen Investitionen in Kindergarten, Schule und Alpwege (145 000 Euro), in Abwasserbeseitigung (633 000 Euro) und den Tourismus (1,6 Millionen Euro) bezahlt würden, so Mayland.