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Ökostrom hat die Nase vorn

Schwangau

Ökostrom hat die Nase vorn

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    Ökostrom hat die Nase vorn
    Ökostrom hat die Nase vorn Foto: felix frasch

    Rechtfertigt die Investition in regenerative Energien zusätzliche Schulden? Über diese Frage wurde jüngst im Schwangauer Gemeinderat kontrovers diskutiert. Am Ende hatten die Befürworter des Ökostroms mit 9:6 Stimmen die Nase vorn. Konkret bedeutet dieser Beschluss: Auf dem Dach des Schwangauer Bauhofs wird mit Hilfe von Krediten eine 210000 Euro teure Photovoltaikanlage (Maximal-leistung 68 Kilowatt) installiert. Zugleich wurde der nötige Nachtragsetat abgesegnet.

    "Das ist eine gute Sache. Die Gemeinde hat eine Vorbildfunktion und außerdem rechnet sich das Ganze", brach Roman Seider (SPD) eine Lanze für die Pläne. Zumal das heimische Handwerk dadurch Aufträge erhalte. Auch Martin Mielich (Freie Wähler) war überzeugt, dass die Gemeinde die Ausgaben wieder hereinhole: "Wenn wir das durchziehen, hat jeder Bürger etwas davon". Leider habe die Gemeinde verschlafen, frühzeitig ihre Dächer zur Stromgewinnung zu nutzen.

    Das stimme so nicht, korrigierte Rathauschef Reinhold Sontheimer: "Wir haben bewusst entschieden, nichts zu machen." Doch nun sei das Thema unter anderem Blickwinkel neu auf der Tagesordnung.

    Scharfer Gegenwind kam dagegen von Max Häring (Freie Wähler). "Diese Maßnahme ist im Gegensatz zur Fernwärme nicht nachhaltig", kritisierte er. "Kein Bürger hat etwas davon." Die Gemeinde dürfe nicht zum "Investmentbanker" werden. Auch Rupert Gebler (CSU) sprach mit Blick auf die Kredite und die errechnete Netto-Rendite durch die Anlage (laut Gemeinde rund vier Prozent) von einer "merkwürdigen Rechnung".

    Andererseits sei die Anlage nach der kalkulierten Lebensdauer von 20 Jahren "nicht kaputt", sondern könne von der Gemeinde selbst genutzt werden, so Zweiter Bürgermeister Johann Stöger (FD). "Und warum beläuft sich der Nachtragsetat auf 270000 statt auf 210000 Euro?", fragte Robert Berchtold (FD). Ganz einfach, so Kämmererin Christiane Gschwend. "Wenn wir schon nachtragen, dann packen wir gleich die 60000 Euro zusätzliche Steuereinnahmen dazu, die wir über die Zuführung erwarten." (raf)

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