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Obstsalat auf Englisch und Schneewittchen auf Spanisch

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Obstsalat auf Englisch und Schneewittchen auf Spanisch

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    Marktoberdorf | bs | 'Sprache hat für die berufliche und private Zukunft der Kinder einen enormen Stellenwert', sagt Friedrich Pfanzelt, Leiter der Adalbert-Stifter-Grundschule in Marktoberdorf. Aus diesem Grund - und weil an der Schule 14 verschiedene Sprachen heimisch sind - konzentrierte sich die mittlerweile schon traditionelle 'Projektwoche' in der vergangenen Woche in diesem Jahr auf das Thema Sprache. Dafür hatten sich Pfanzelt und sein Lehrerstab einiges ausgedacht.

    Um die Schüler mit den verschiedenen Sprachen in hautnahen Kontakt zu bringen, wurden sogenannte 'native speakers', also Muttersprachler, und weitere Sprachexperten eingeladen. Geoffrey Cheeseman beispielsweise brachte den Viertklässlern in einer Stunde nicht nur englische Begriffe nahe, sondern auch das englische Schulsystem. In den jüngeren Jahrgängen wurde das Programm entsprechend angepasst.

    Die gebürtige Französin Marie Weber, Elternbeiratsvorsitzende der Schule, lehrte die Erstklässler grundlegende Worte und ein französisches Lied. Mit Hilfe von Schautafeln, auf denen ein Strichmännchen tanzt, steht, steigt oder läuft, lernten die Schüler den jeweiligen Satz auf Französisch. 'Je danse' - 'Ich tanze' - hallt es durch den ganzen Klassenraum und die Kinder tanzen mit. Auch beim Lied 'Der Hahn ist tot' beziehungsweise 'Le coq est mort' singen sie lauthals mit. 'Mir gefällt die Projektwoche sehr gut', meint der siebenjährige Arlind und erntet damit von seinen Klassenkameraden einstimmiges Nicken. Am Besten habe ihm der Englischunterricht gefallen, denn da 'haben wir einen Obstsalat gemacht'.

    Nicht nur Fremdsprachen

    Doch nicht nur frische Früchte auf Englisch, das russische Alphabet mit der gebürtigen Kasachin Larissa Schäfer oder 'Schneewittchen' auf Spanisch mit Caroline Roth - wobei die Gesichtszüge der Zweitklässler zwischen Faszination und Ratlosigkeit schwankten - lernten die Schüler kennen. Auch Sondersprachen wie beispielsweise die der Bienen, die Gebärdensprache und die menschliche Körpersprache standen auf dem Stundenplan.

    'Wir wollten das Thema Sprache eben nicht nur auf die Fremdsprachen beschränken, sondern umfassender behandeln', erklärt Pfanzelt. Mit den eingeladenen Experten ist Pfanzelt hochzufrieden: 'Sie haben sich alle etwas ausgedacht und viel investiert', lobt er.

    Der Schulleiter glaubt, dass die Projektwoche bei den Kindern auf 'viel Interesse' gestoßen ist. 'Außerdem sorgt so eine Woche für Abwechslung, die bei den Schülern ohnehin sehr beliebt ist', so Pfanzelt. Lehrerin Gabriele Eigler findet, dass es besonders den Erstklässlern schwergefallen sei, die Sprachen nachzusprechen. In den höheren Jahrgängen sei dies wesentlich besser gegangen.

    Mit dasitzen und nachsprechen war es für die Grundschüler allerdings nicht getan. Für das Schulfest, das am gestrigen Freitag stattfand und auch unter dem Motto Sprache stand, haben die Kinder zum Beispiel Landesflaggen gebastelt und ein Geheimsprachen-Quiz entworfen. Am Schulfest haben sie im Übrigen auch mit dem Allgäuer Dialekt Bekanntschaft gemacht. 'Der darf in einer Sprachen-Projektwoche nicht fehlen', findet Pfanzelt.

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