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Oberstdorf verlangt vom Gast künftig zwei Euro als Kurtaxe

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Oberstdorf verlangt vom Gast künftig zwei Euro als Kurtaxe

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    Beitrags-Erhöhung findet aber auch einige Widersacher Oberstdorf (pts). Auf 2 Euro (umgerechnet 3,92 Mark) im Kurbezirk I des Kernorts Oberstdorf wird die Kurtaxe zum Beginn der Wintersaison Mitte Dezember ansteigen. Für die Ortsteile (Kurbezirk II) sind dann 1,50 Euro (umgerechnet 2,94 Mark) pro Urlaubsgast und Tag zu berappen. So hat es der Gemeinderat mehrheitlich in der Sitzung beschlossen, in der auch der Etat 2001 verabschiedet wurde. Manch einer der Räte wusste indes schon vor der Abstimmung, wofür die Zusatz-Einnahmen ausgegeben werden müssen. Kurdirektor Michael Schmidl zählte in der Zusammenkunft die vielen Vorhaben im Tourismus-Bereich auf, die aus dem ohnehin rote Zahlen schreibenden Kur-Budget bezahlt werden. Dazu gehört bekanntlich der millionenträchtige Kurhaus-Umbau und der Bau eines Haus des Gastes im Ortsteil Tiefenbach. Die Kurbetriebe dürfen nicht permanent am Tropf des Gemeinde-Haushalts hängen, rechtfertigte Schmidl die Maßnahme, nachdem zum Jahreswechsel ohnehin die Währungs-Umstellung von Mark auf Euro erfolgen muss. In Zukunft hätten die Feriengäste genauso viel Kurtaxe wie in Oberstaufen zu bezahlen und ein wenig mehr als in Fischen, zog der Kurdirektor einen Vergleich mit Nachbarn. Auch Bürgermeister Eduard Geyer erkannte die Beitrags-Erhöhung als richtigen Schritt angesichts bevorstehender Aufgaben. Selbst UOL-Ratsmitglied Toni Schratt, als Ortssprecher von Schöllang den Interessen des Ortsteils verpflichtet, billigte den Vorschlag der Verwaltung. Denn die höhere Gästetaxe trifft prozentual die Ortsteile in der Kurzone II härter als im Kernort.

    Der Ortssprecher von Tiefenbach und gleichzeitige Bürgermeister-Stellvertreter, Toni Huber (CSU), empfand dies als unfair. Preistreiberei prangerte gar Ratsmitglied Wolfgang Gimmler (Grüne) an. Fell des Bären zu früh verteilt Hingegen hatten die CSU-Räte Hans Wirth (Man muss was für die Landwirtschaft auf die Seite legen) und Franz Kuhn gleich eine Idee, wofür die Mehreinnahmen gestiftet werden sollten. Kuhn erhob dies sogar zum Antrag: 20 Cent sollten in einen noch zu gründenden Fonds für Landwirtschaft und Tourismus einbezahlt werden (wir berichteten). Das ließ wiederum den UOL-Fraktionsvorsitzenden Dr. Günther Meßenzehl nicht kalt. Wir verteilen das Fell des Bären, bevor er erlegt ist, spreizte sich Meßenzehl gegen einen Schnellschuss. Aus einem anderen Grund lehnte FW-Ratsmitglied Oskar Fischer die Kurtaxen-Steigerung ab. Wenn schon, dann müssten die Urlauber-Gebühren für Autofahrten in die Seitentäler verschwinden, knurrte der Tälersprecher. Am Ende der Diskussion verweigerten sieben Räte ihr Ja zur Anhebung der Kurtaxe im Bezirk II. Und zwei Räte wollten die Preissteigerung auch im Kernort nicht mitmachen. Was an Geldern aus den Mehreinnahmen in den Agrar-Fonds für die Landwirtschaft einbezahlt wird, wird in einer Rats-Sondersitzung am Dienstag, 8. Mai beratschlagt werden.

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