Langläufer Ralph Hagspiel hat ein Ziel: die Weltmeisterschaft 2005 Maierhöfen/Grünenbach (ber). Dass er noch mithalten kann mit den besten deutschen Langläufern hat Ralph Hagspiel vom SV Maierhöfen-Grünenbach erst kürzlich wieder bewiesen: Bei einem Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen landete der 28-Jährige hinter Rene Sommerfeldt und Tobias Angerer auf Platz drei. Dabei standen die Sterne alles andere als günstig. 'Hinten raus hat mir die Kraft gefehlt.' Eine Magen-Darm-Grippe hatte ihm zwei Tage zuvor noch zwei Kilo Gewicht gekostet..
Außerdem hat der Allgäuer Trainingsrückstand: Er musste die Vorbereitungszeit im Herbst sausen lassen, weil er bei der Bundeswehr die Ausbildung zum Heeresbergführer gemacht hat. Nach dem Gletschertraining im November im Kaunertal, 'konnte ich das Training hier nicht durchziehen'. So einen schneearmen Winter wie heuer hat Hagspiel nur 1989 erlebt, als die ersten Flocken erst Ende Januar fielen. Der 28-Jährige ist es gewohnt im heimischen Garten die Ski anzuschnallen und direkt in die Loipe einzusteigen, die an seiner Oberstaufener Haustür vorbeiführt. 'Wenn kein Schnee da ist, muss man ihm eben hinterherfahren.' Wertvolle Zeit bleibt auf der Landstraße liegen, wenn er eine Stunde oder länger zum Training nach Österreich fährt. Erfolgreiches Jahr In der vergangenen Saison standen die Vorzeichen für Hagspiel ähnlich schlecht. Damals steckte er noch mitten in der Ausbildung zum Heeresbergführer, konnte wenig trainieren, räumte bei der Bayerischen Meisterschaft aber doch zwei Titel (Sprint) und einen dritten Platz ab (15 km). Bei der Deutschen Sprint-Meiserschaft fuhr er ebenfalls auf Rang drei und qualifizierte sich für den Europacup. Er verzichtete allerdings darauf. 'Die Ausbildung hat Vorrang,' sagte er bereits damals. Angermund schöpft Hoffnung aus der letzten Saison. Bei der deutschen Meisterschaft Ende Januar in Finsterau will er auf alle Fälle unter die ersten Fünf fahren. 'Wenn ich wieder so eine gute Form habe, kann es passieren dass ich auch unter die Besten drei komme.' Dann würde er sogar im Weltcup mitfahren und bräuchte zwei Platzierungen unter den ersten 16 und eine unter den ersten acht, um den Sprung zur Weltmeisterschaft (WM) in Val die Fiemme zu schaffen. Hagspiel vorsichtig: 'Der Rückstand ist zu groß, um in der Weltspitze mitzulaufen. Die Leistung kann man nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln.'Sicher ist, dass Hagspiel heuer einige Rennen in der Region läuft. Beim Allgäu-Cup will er mitmischen und sogar beim Kreis-Cup wird er seine Langlaufski anschnallen. Und einen großen Traum hat Hagspiel noch. Zwei Jahre hat er dafür Zeit. 'Die Weltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf ist mein größtes Ziel.'Ralph Hagspiel gehört zu den besten Sprintern in Deutschland. Bei den deutschen Meisterschaft landete er in seiner Paradedisziplin schon öfter unter den besten Zehn. 2001 war er mit der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Lahti, kam allerdings nicht zum Einsatz. Sein bestes Ergebnis bei der Militär-WM war ein 20. Platz.